Kreativität • Visuelle Wahrnehmungen Fotografie
Die verfluchte Gegenwart, nur ein Denkanstoß.
Ebo Schuy - 7. Mai 2021
Bereits diese Überschrift scheint negativ belegt zu sein, dabei ist sie weder missmutig noch provokant gemeint.
Die Erkenntnis, dass die Gegenwart, die empfundene Gegenwart, nicht gut ist oder zu sein scheint, kann so viele positive Impulse bewirken, dass es sinnvoll ist, darüber weiter nachzudenken.
Mit dem Begriff: „Die verfluchte Gegenwart“ ist nicht die jetzige Zeit gemeint, die uns, mit welchen Herausforderungen auch immer, zu scheinbar spontanen Handlungen auffordert. Gemeint ist die durch uns bestimmte Zeit, die wir scheinbar nicht nutzen, um aus der Vergangenheit, die Lehren für das Morgen zu generieren. Es geht nicht darum: „Eine Lehre zu ziehen“, genau das würde bedeuten, eben nur das Gegenwärtige zu nutzen, um es neu zu sortieren.
So entsteht die verfluchte Gegenwart.
Wissen wir wirklich in welchem Zeitalter wir leben?
Diese Frage wird meistens, vorgefertigt oder unreflektiert mit: „Im Zeitalter der Digitalisierung“, beantwortet. Sind wir nicht längst im Übergang zu einem neuen Zeitalter?
Vielleicht sind wir schon auf dem Weg in das Zeitalter: Der Menschheit zu Verfügung stehenden Ressourcen, materiell und spirituell?
Es ist einfacher zu bestimmen in welcher Epoche wir uns gerade befinden, sie ahnen welche ich meine?
Die Epoche der verfluchten Gegenwart!
Die Epoche des unreflektierten Sammelns von vorhandenem Wissen um zu neuen Zusammenstellungen zu kommen ohne wirklich neues Wissen zu generieren, weil es digital, in bisher nicht bekanntem Ausmaß möglich ist!
Es ist die digitalisierte Gegenwart die uns ermöglicht weltweit vorhandenes Wissen in Sekunden zu einem neuen Wissensgebilde zusammenzusetzen. Wer das möglichst gut beherrscht und über die entsprechenden selbst darstellerischen Fähigkeiten verfügt, wird es leicht haben sich als sogenannter Experte zu positionieren.
Es ist OK, wenn wir diese Menschen wie Wissenssammler betrachten, das erfordert in jedem Fall sehr viel Fleiß aber nicht unbedingt Klugheit. Das Maß an gesammelter Erfahrung, mit der dieses Wissen zusammengetragen wird bestimmt den Nutzen, den man aus einer solchen Wissenssammlung und Darstellung ziehen kann. Bibliothek und Bibliothekare *innen sind alte Begriffe für Menschen, die oft mit viel Demut das Wissen anderer Menschen in neuer Konstellation zur Verfügung stellten.
Neues, bisher nicht bekanntes Wissen entsteht nicht, indem wir vorhandenes Wissen summieren. Das führt bestenfalls hin und wieder zu einigen Aha-Effekten.
Neues Wissen entsteht, indem wir die menschliche Fähigkeit nutzen, uns die Möglichkeiten der persönlichen Intuition und des bewussten Unterbewusstseins bewusst zu machen.Im Bewusstsein, das Wissen unendlich ist, besteht die Schwierigkeit nun darin, ein Zwischenergebnis von neuem Wissen zu definieren.
Mit diesen Gedanken komme ich für heute zu dem Ergebnis, das wir keine Fragen stellen, sollten deren Antworten wir googeln könnten.
© Ebo Schuy
1.Mai 2021 • Ebo Schuy
9. April 2021 • Ebo Schuy
Die Renaissance der analogen Fotografie, viel wird darüber gesprochen und tatsächlich findet man die analoge Fotografie zum Teil sogar in der Werbung wieder.
Die Rückbesinnung zur analogen Fotografie, etwas anderes bedeutet es ja nicht, wenn über die Renaissance gesprochen wird, scheint gerade der Rettungsanker für viele Fotografierende zu bedeuten. Warum aber müssen wir uns zurückbesinnen?
Was macht eine Besinnung, in die Vergangenheit der Fotografie, sinnvoll?
Ist es nicht so, dass nur das Wissen um die Vergangenheit und deren Umsetzung in die, zur Zeit relevanten
Techniken logisch erscheinen? Was aber, wenn es keine zeitrelevanten Techniken gibt?
Die Fotografie steht vor dem Dilemma für die Industrie nicht mehr interessant zu sein, es wird wohl keine bahnbrechenden neuen Techniken, in den Möglichkeiten der fotografischen Aufzeichnung, geben.
Gehen wir ein paar Dekaden zurück, nach dem 2 Weltkrieg wird die Fotografie für die Allgemeinheit erschwinglich. Sie macht Ihren Weg aus der Nutzung, zu rein dokumentarischen Zwecken auch in die Wirtschaft und relativ zaghaft, in die privaten Haushalte.
Ab 1950 ist die Werbefotografie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, sie wird bis Anfang der 1990er Jahre einen steilen Aufschwung erleben.
Auch Fotografie als Hobby ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Die Fotografie boomt und ist wirtschaftlich extrem interessant für viele große Unternehmen. Agfa, Canon, Fujifilm, Ilford, Kodak, Leica, Mamiya, Minolta, Nikon, Pentax, Polaroid, Rollei, Voigtländer, um nur einige der gr. Film und Kamerahersteller zu nennen, erkennen welches Potenzial hier noch brach liegt und so ist es nicht verwunderlich, dass die digitalen Forschungen auch im Bereich der Fotografie forciert werden, allen voran das Unternehmen Kodak.
Nach 30 Jahren Fotografie im gesellschaftlichen Alltag, von etwa 1960 bis 1990 erlebt sie ab Anfang der 1990er Jahre eine revolutionäre Wandlung. Die digitale Bildaufzeichnung wird in rasanter Geschwindigkeit die analoge Fotografie fast gänzlich ablösen.
Fotografie wird schnell und unkompliziert erlebbar. Jeder fotografiert plötzlich und wir erleben den großen Wandel, wie die Fotografie nun endgültig praktizierbar bei jedem Menschen ankommt.
Dreißig Jahre später, 2020.
Spätestens jetzt wird jedem bewusst, die Fotografie im klassischen Sinne ist in der breiten Masse längst durch die Smartphone-Fotografie abgelöst, das vorhandene Technikwissen reicht aus um die Sensoren und Linsen auf Miniaturformat zu schrumpfen. Es geht in der Entwicklung nicht mehr primär um bessere Abbildungen, es geht darum die Smartphones für die Nutzer interessanter zu gestalten, Fotografie wird in erster Linie bequem.
Hieraus wird klar, außer den 4-5 großen Kameraherstellern die ein Image wahren möchten, hat niemand mehr Interesse an der technischen Weiterentwicklung der Fotografie. Die Evolution beschränkt sich auf mehr Pixel, intelligentere Kameras und automatisch generierbaren Bildstiles.
Die Fotografen*innen können sich nicht mehr auf neue Techniken berufen die Ihre Arbeit interessanter macht.
In ganz vielen Bereichen führt das zu einer besonderen Hilflosigkeit, wenn Bilder nicht mehr mit neuer, überraschender „WOW-Effekt-Technik“ aufgenommen werden können. Die Verfremdung mit Bildbearbeitungsprogrammen und Apps, auch für das Smartphone, sind längst alltägliche, langweilige Möglichkeiten.
Vorwärts geht es also nicht mehr mit der Fotografie und wenn man vor einer Mauer steht,
dann bleibt nur der Weg zurück.
Es lebe die analoge Technik!
… oder sollte es eine Renaissance des fotografischen Inhaltes geben, die der Dokumentation des Gesehenen, Gedachten und Gefühlten entspricht? Wollen wir es wirklich angehen, Fotografie nicht mehr der fotografischen Technik wegen zu betreiben, sondern Bilder schaffen, die nicht auf der Basis anderer gesehener Bilder beruht, sondern Schöpfungen der eigenen Persönlichkeit sind?
Wäre das die Renaissance der Fotografie?
Wer spricht dann noch über Technik?
©Ebo Schuy
*
wir dürfen gespannt sein,
wie wir im nächsten Schritt mit künstlicher Intelligenz Bilder aus Gedanken generieren!
Es wird ganz sicher keine weiteren 30 Jahre dauern.
6. April 2021
Wo entsteht das Bild ?
„… natürlich hinter der Kamera!“, so lautet meistens die scheinbar wohl überlegte Antwort.
In der Fotografie handelt es sich jedoch meistens um ein Abbild, das heißt, das Motiv ist das Initiierende. Vom Motiv geht letztendlich in der Fotografie alles aus und nur mit besonderer Demut und Achtsamkeit lässt sich das Objekt wertschätzend abbilden.
Wer glaubt ein Bild ohne definiertes Motiv fotografieren zu können hat die Fotografie noch nicht verstanden!
Das Bild entsteht also in der ernsthaften Fotografie immer vor der Kamera, dahinter stehen im besten Fall die Interpretierenden. Wer über die reine Fotografie versucht den Ursprung eines Bildes hinter die Kamera zu verlegen schafft das nur mit völlig verfremdender Technik und der Eitelkeit ein Motiv, im Zweifel zur individuellen Erhebung, zu missbrauchen. Dies gilt für alle Bereiche der Fotografie und wenn man die wirklich erfolgreichen Bildautoren anschaut, das sind die, die von sich nicht behaupten erfolgreich zu sein, erkennt man, dass diese Fotografen mit ganz besonderer Achtung ihren Motiven gegenüber standen.
Diese Demut ist auch unbedingt erforderlich wenn Produktfotografen Objekte fotografieren müssen. Nur wenn die Fotografierenden eine besondere Verbindung, ein tiefes Verständnis für „ihre“ Objekte aufbauen, kann es gelingen, sie individuell, beeindruckend und Wertigkeit transportierend darzustellen.
Ist dieser Spirit im Moment des Fotografierens nicht vorhanden, entsteht eines der beliebigen und billigen Bilder!
Achten wir also darauf, dass uns, bevor wir mit der Fotografie starten, das Gefühl und die Achtung für das Motiv bewusst ist. Dieser Erkenntnisakt dauert sehr oft wesentlich länger als der Moment des Fotografierens.
Wenn sie aus Achtung vor dem Motiv das fotografieren vergessen, dann sind sie auf dem richtigen Weg!
©Ebo Schuy
18. März 2021
Das wichtige Detail ist das Detail welches für die Funktionalität steht.
Es sind nicht die Details, die das wichtige Detail bestimmen.
Es wird zur Zeit sehr viel kritisiert, Kritik ist auch immer als ein Indiz für Anteilnahme und Lebendigkeit, insofern bin ich froh in einem Land zu leben in dem das so selbstverständlich und ohne Gefahr möglich ist.
Sehr viel an den Kritiken verstehe ich. Die Analyse nach den Beweggründen lässt mich sogar andere Meinungen nachvollziehen.
Es sind sehr viele pauschale Urteile zu lesen, die aufgrund eng und fachbezogenen Expertisen entstehen. Vergleicht man mehrer dieser Expertisen zu einem Thema miteinander, stellt man fest, dass sie sich nicht konfliktfrei verbinden lassen.
Die Kunst wäre es, den größten und nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Der, der uns zunächst in großen Schritten weiterbringt.
In der Beschaffung von Impfstoffen sehen wir es gerade deutlich, Pragmatismus und der damit verbundene, schnellstmöglich gefundene, gemeinsame Nenner bringt uns weiter.
Feinschliff dann gerne im zweiten Schritt.
Auch ein Schreiner wird zunächst das Brett in die richtige Größe bringen, bevor er mit dem Schleifen beginnt.
Die Arbeit des Feinschliffs dann bitte mit einer umfassenden Auswahl an relevanten Experten. Dazu gehören auch die, die weniger sachkundig, dafür aber innovativ denken.
Es ist mein Plädoyer für Menschen mit schöpferischen Gedanken.
Kreative und Menschen für das große Ganze, Philosophen, gehören ebenso an den Tisch, an dem zukunftsrelevante Entscheidungen getroffen werden.
In der Diskussion um wirtschaftlich sinnvolle Weiterentwicklungen werden mehr und mehr kreative und philosophische Denker eine Art ergänzenden Input geben müssen, um altbekannte, überholte Strukturen zu erneuern.Es sind die Strukturen, die vermeintliche Sicherheit geben, die, die so gerne herangezogen werden, weil die aktuelle Effizienz, ihrer Bekanntheit wegen, nicht mehr in Frage gestellt wird!
Wir erleben eine Zeit in der wir froh sein könnten, hätten wir damit bereist vor 10 Jahren begonnen kreativen Input bewusst zu suchen.
Heute wäre ein guter Tag damit konsequent zu starten.
©Ebo Schuy
16. März 2021
"Herr Schuy, dieser Satz ist interessant, hier an dieser Stelle führt er aber zu weit!", so die Anmerkung eines Lektors.
Darum jetzt hier ohne Kontext! :-)
>> Wer die Wichtigkeit eines Gedankens, beruhend auf dem gemeinsamen Nenner, vieler persönlicher, Gedanken und Einflüsse, einer einzelnen Person, noch nicht verstanden hat, weiß nicht was Kreativität bedeuten kann. <<
©Ebo Schuy
Freitag 9 März 1984
Die neu angebrachten Ripgipsplatten an den Wänden des alten Kellergewölbes in der Rolandstrasse in Köln- Süd müssen noch gespachtelt werden. Hier nimmt das Schwarzweiss-Labor langsam Gestalt an. Es ist Freitag und am Wochenende soll auch noch tapeziert werden.
Das war vor 38 Jahren, ab 1 April dann war ich offiziell, selbstständiger Werbefotograf.
So viele Bilder hatte ich im Kopf, von Autos auf Berggipfeln, Blausilber ausgeleuchtenden Industrieanlagen, Supermärkten, die ich vor der Eröffnung mit Modellen bestückte um das übersinnliche Einkaufserlebnis in Bildern darzustellen und so weiter.
38 Jahre, in denen ich analysierte welche Bilder wie geschaut werden, welche Bilder erfolgreich sind und welche nicht.
Die Anzahl der schlechten Bilder war übrigens schon damals deutlich höher als die, der guten Bilder, natürlich auch bei mir. Das hat sich in all den Jahren nicht geändert und ich bin froh, dass es heute noch so ist.
Ich kann froh sein, denn
>A, steht mein Name nicht unter allen Bildern, manchmal kann ich das verhindern und
>B, nur und wirklich ausschließlich aus meinen schlechten Bildern lernte ich besser zu fotografieren.
Die Erkenntnis, die ich heute habe ist, dass mich gute Bilder von Kollegen immer inspiriert haben. Je mehr ich in dieser Richtung fotografiert habe, umso schlechter wurde ich und genau diese schlechten Bilder haben dazu geführt, mich zu verbessern und Bilder zu fotografieren, die nun manchmal sogar die Kollegen, dessen Bilder ich immer so gut fand, gut finden.
Bilder im Kopf, ich habe sie immer noch, manchmal lege ich Wert darauf sie sichtbar zu machen. Manchmal glaube ich dass ein Bild, auch in der Werbefotografie Wertschätzung transportieren kann und ja, ich fotografiere seit diesem Jahr nur noch solche Produkte, für die ich persönlich eine Wertschätzung empfinde und ich gebe ihnen in Bildern einen Raum in dem man diese Wertschätzung erkennen kann.
Das ist ein Teil meiner Philosophie, von Bildern die nicht beliebig sind, mit Ihr schaffe ich es schlechte Bilder zu erkennen und zu ignorieren.
Die Ursachen warum Bilder im Kopf entstehen sind doch nicht so banal wie die simple fotografische Digitalisierung des Ganzen.
Ich werte das nicht und ich beziehe mich ein, ohne unser Ego würden wir nur einen Bruchteil der Auslösungen an unserer Kamera haben. Ohne das Ego gäbe es im Internet wahrscheinlich nur 8 % der Bilder, die wir heute täglich sehen.
OK, manchmal entstehen die Bilder, die wir gezeigt bekommen gar nicht im Kopf, so oft scheinen sie sich zu ergeben, zum Beispiel wenn wir mit der Technik spielen, ein Objektiv hat viele Ringe an denen man drehen kann, manchmal drehen die sich sogar automatisch. Und dann die Displays, diese kleinen, eckigen, technischen Geräte, die mir das, was ich eigentlich auch so vor mir sehe, genauso, nur schöner, noch einmal zeigen … und schwupps….. Bild gemacht und schwupps habe im besten Fall dem Freund oder der Freundin einen Moment geteilt, im schlechtesten Fall der gesamten Welt.
Aber das Ego strahlt.
Das Teilen von unreflektierten Bildern, aus dem Moment heraus, ist nachvollziehbar, auch ich teile als Privatperson ganz schön viel … ? …. Privates !!
• Als Berufsfotograf teile ich kein Bild ohne Absicht.
Jede*r der ein kommerziell aufgezeichnetes Bild von mir sieht, darf sich angesprochen fühlen.
Auch wenn ich Euch nicht kenne, wenn Ihr das Bild beschaut nimmt meine Absicht Ihren Lauf.
Da ihr ja bewusst schaut und das Werk bereits wahrnehmt, ist meine Absicht aufgegangen.
Damit ist aber auch mein Dank verbunden, meinen Dank an die Sensibilität des Betrachters, denn wie geschrieben, ich gehe bewusst und mit großer Wertschätzung mit dem um, was auf meinen Bildern zu sehen ist.
Zumindest diese Wertschätzung des Abbildens teilen wir in diesem Moment.
So kommt es , dass ich nach 38 Jahren nur noch etwa 3% der Bilder fotografiere die ich im Kopf habe.
Aber ich teile die Ideen und meine Philosophie dazu…..
*Pitch > ich teile die Ideen zu erfolgreicher, kommerzieller Fotografie und kommerzieller Kreativität mit Vernunft
in meinen Vorträgen und Meisterkursen.
www.SCHUyfotografie.de/Veranstaltungen und www.eboschuy.de
©Ebo Schuy
25-02-2021
Kreativität bedeutet nicht nur neugierig zu sein, das wäre ja einfach nur neugierig.
Kreativität bedeutet, das in der Neugier Aufgenommene mit der eigenen Persönlichkeit zu reflektieren, um im besten Fall auf den sich selbst entsprechenden Gedanken zu kommen.
Wie oft sprechen wir über das, was wir gerade in öffentlichen Medien gelesen oder gehört haben? Wie oft sprechen und wiederholen wir einfach nur Dinge, die gerade im Gespräch sind, weil wir ihnen spontan zustimmen oder weil wir spontan gleicher oder anderer Meinung sind?
Es ist jedoch die Faszination des eigenen Gedankens, die ich immer wieder entdecke, die den Prozess, den so viele Menschen für eine besondere Kreativität halten, in Gang setzt.
Ja, ich bedenke sehr oft meine Gedanken, das könnte man als „bedenklich“ bezeichnen. Ich bin dann bedenkend! Ist es aber auch bedenklich? Oder ist es einfach nur ein Wortspiel, das man bedenken könnte.
Genau an dieser Stelle sagen wahrscheinlich 85 % aller Leser: „Gut jetzt, womit war ich gerade beschäftigt? Ich bin gerade abgelenkt!“
Dabei würde es nur wenige Minuten dauern, diesen Prozess des Reflektierens zuzulassen, um zumindest die nächsten Stunden mit neuer Aufmerksamkeit und in persönlichem Bezug wahrzunehmen.
Das ist für mich eine der Grundvoraussetzungen für Kreativität.
©Ebo Schuy
20-02-2021
Visuelle Wahrnehmungen spielen eine immer gößere Rolle in der alltäglichen Kommunikation.
Mehr dazu in neuen Publikationen von mir in den nächsten 3-4 Wochen.
18-02-2021
Mir fällt vermehrt auf, wie sehr bei Fragen, anstatt einer interessanten, eine gewünschte Antwort erwartet wird,
und wie sehr wir bei der Suche nach Lösungen darauf achten, dass wir uns die Lösung auch vorstellen können,
dabei sind doch die unvorstellbaren Lösungen die wirklich innovativen Lösungen.
Die letzten Monate haben uns gezeigt wie sehr ein simpler Virus eine Beschleunigung der Evolution verursacht.
Hier wird sichtbar, wie wenig wir alle auf unerwartete Zukunft vorbereitet sind und ich wage die Aussage, dass wir zur Zeit besonders merken wie sehr wir in alten Denkmustern verstrickt sind. Auf ein bisher nicht bekanntes Virus fällt uns scheinbar nichts Besseres ein, als mit bekannten Lösungsstrategien dagegen angehen zu wollen. In einer Zeit, in der wir bereits über künstliche Intelligenz sprechen, wird klar wie sehr sie nötig sein wird und wie wenig menschlich sie scheinbar sein darf, um zukünftige Herausforderungen zu bestehen.
Jeder, nach vielen Monaten in denen unser Leben durch den hilflosen Umgang mit einem Virus bestimmt wurde, sollte doch erkennen, dass neue Denkstrukturen ganz dringend nötig sind. Wenn wir selbst das nicht hinbekommen, uns unser Fortbestand aber wichtig ist, dann sollten wir ganz schnell eine Intelligenz schaffen, die intellektuell und emotional deutlich über dem liegt, was wir Menschen in der Masse, scheinbar gewillt sind zuzulassen.
Wo sind die Überlegungen, die in der künstlichem Intelligenz Vorteile sehen, wer erkennt zur Zeit diese Vorteile die der KI zugeschrieben werden und wie armselig wären wir Menschen, wenn wir noch nicht einmal den Versuch machen, unseren Horizont jetzt sehr schnell und nachhaltig zu erweitern.
Es gibt sie, die Philosophen und die Kreativen, die an der Seite von Fachleuten und Virologen unterschiedlichster Wahrnehmungen zu neuen Kompetenzgruppen zusammengesetzt werden können. Kompetenzgruppen, in denen die üblichen Denkmuster verboten sind, in denen die nicht bekannten Wege gesucht werden. In Duoteams* könnten die Wege gefunden werden, von denen wir entweder noch nichts wissen oder die wir auf die ersten Blicke nicht für machbar halten.
Die Entdeckung neuer Problemlösungen, die heute noch niemand kennt, kann man mit Absicht herbeiführen.
Wie?
Das Wort „Kreativität“ könnte es beschreiben wenn wir es nicht zu sehr, auch für die Beschreibung bunt gehäkelter Topflappen, missbraucht hätten. Die Notwendigkeit und die Wertigkeit der Kreativität wird im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang noch immer völlig unterschätzt.
Seit genau 11 Jahre befasse ich mich nun neben meiner Arbeit als Bildautor mit dem Phänomen der Lösungen die nicht zustande kommen weil sie als kreativ beschrieben werden.
Der zum Ziel führende, kreative Weg im Business ist das Thema meiner neuen Veröffentlichungen.
Hier beschreibe ich auch die Arbeit der *Duoteams, Teams in denen mit besonderer Struktur, in kleinen Gruppen und parallel gearbeitet wird.
©Ebo Schuy
14-02-2021
Immer mehr wird mir klar, wie wichtig für langfristigen Erfolg, gerade in der Fotografie, die persönliche Tiefe ist.
Selbst in den Sozial Media Kanälen wird von seriösen Unternehmen immer mehr das Bild hinter dem Bild gefragt.
Das Warum- the big why- wird immer wichtiger wenn man als Autor*in eines Bildes anerkannt werden will.
Fotograf*in zu sein, ist kein Beruf mehr, der auf handwerklichen Fähigkeiten aufbaut. Zu Zeiten der analogen Fotografie war es allerdings so, dass alleine das Handwerk, mit dem Verständnis für große, technische Kameras und den unterschiedlichsten Labortechniken dazu befähigte in diesem Beruf erfolgreich sein zu können. Fotografische Romantik gibt es hier nicht mehr, so wie es keinen Fotografen*in mehr gibt die/ der gebucht werden weil sie fotografieren können.
Im kommerziellen Einsatz und hier wohl auch hauptsächlich im B2B-Bereich werden Bildautoren*innen gesucht, die zeichnerisch, digital oder fotografisch in der Lage sind, sehr gezielt Botschaften, klar oder auch verschlüsselt für ein Business an den/die Consumer*in zu bringen.
Menschen die Bilder machen weil sie fotografieren können gibt es millionenhaft.
Bei Autoren*innen für Bilder ist es wie bei Autoren*innen für Bücher. Der/die Schriftsteller *in reicht es nicht, wenn er/sie schreiben kann. Insofern wird auch in diesem Beispiel schnell klar, wie es sich mit „Abschreiben“ und Kopieren von Bildern verhält.
Ich bin dankbar für die Souveränität die ich dadurch erlangt habe, mich nicht mehr Fotograf nennen zu müssen.
Als Autor*in darf ich meine Bilder zu meinen Honoraren entstehen lassen. Als Autor*in muss ich kein austauschbares Bild mehr liefern, als Autor*in darf ich mein Bild liefern, wie ein Buch, das ein*e Schriftsteller*in liefert, da ist es auch nicht egal wer das Werk schreibt.
Jede*r der also mit Bildern Geld verdienen möchte sollte sich sehr bewusst darüber sein, dass das pure Ablichten eines Produktes oder auch eines Menschen wahrscheinlich von einer Maschine besser erledigt werden kann.
Fotografen*innen müssen das Verständnis eines Autoren *in, eines oder einer Bildautoren*in haben um erfolgreich zu sein.
Die besondere Berechtigung als Fotograf*in zu arbeiten gibt des nicht .. die hat Jede*r .
Fotografie als selbstständig ausgeübter Beruf kann nur als freie und mit individueller Persönlichkeit ausgeübte Tätigkeit verstanden werden, die nur dann funktioniert wenn fotografischer Stil und Personality klar erkennbar sind.
© Ebo Schuy