Ebo Schuy
Denkanstöße

Kreativität • Visuelle Wahrnehmungen Fotografie

Die verfluchte Gegenwart,  nur ein Denkanstoß. 

Ebo Schuy -  7. Mai 2021

Bereits diese Überschrift scheint negativ belegt zu sein, dabei ist sie weder missmutig noch provokant gemeint. 

Die Erkenntnis, dass die Gegenwart, die empfundene Gegenwart, nicht gut ist oder zu sein scheint, kann so viele positive Impulse bewirken, dass es sinnvoll ist,  darüber weiter  nachzudenken. 
Mit dem Begriff: „Die verfluchte Gegenwart“ ist nicht die jetzige Zeit gemeint, die uns, mit welchen Herausforderungen auch immer, zu scheinbar spontanen Handlungen auffordert. Gemeint ist die durch uns bestimmte Zeit, die wir scheinbar nicht nutzen, um aus der Vergangenheit,  die Lehren für das Morgen zu generieren.  Es geht nicht darum: „Eine Lehre zu ziehen“, genau das würde bedeuten, eben nur das Gegenwärtige zu nutzen, um es neu zu sortieren. 
So entsteht die verfluchte Gegenwart. 

Wissen wir wirklich in welchem Zeitalter wir leben?
Diese Frage wird meistens, vorgefertigt oder unreflektiert mit: „Im Zeitalter der Digitalisierung“,  beantwortet.  Sind wir nicht längst im Übergang zu einem neuen Zeitalter? 
Vielleicht sind wir schon auf dem Weg in das Zeitalter:  Der Menschheit zu Verfügung stehenden Ressourcen, materiell und spirituell? 
Es ist einfacher zu bestimmen in welcher Epoche wir uns gerade befinden, sie ahnen welche ich meine? 
Die Epoche der verfluchten Gegenwart! 

 Die Epoche des unreflektierten Sammelns von vorhandenem Wissen um zu neuen Zusammenstellungen zu kommen ohne wirklich neues Wissen zu generieren, weil es digital, in bisher nicht bekanntem Ausmaß möglich ist! 
Es ist die digitalisierte Gegenwart die uns ermöglicht weltweit vorhandenes Wissen in Sekunden zu  einem neuen Wissensgebilde zusammenzusetzen. Wer das möglichst gut beherrscht und über die entsprechenden selbst darstellerischen Fähigkeiten verfügt, wird es leicht haben sich als sogenannter Experte zu positionieren.  
Es ist OK, wenn wir diese Menschen wie Wissenssammler betrachten, das erfordert in jedem Fall sehr viel Fleiß aber nicht unbedingt Klugheit. Das Maß an gesammelter Erfahrung, mit der dieses Wissen zusammengetragen wird bestimmt den Nutzen, den man aus einer solchen  Wissenssammlung und Darstellung ziehen kann.  Bibliothek und Bibliothekare *innen sind alte Begriffe für Menschen, die oft mit viel Demut das Wissen anderer Menschen in neuer Konstellation zur Verfügung stellten. 
Neues, bisher nicht bekanntes Wissen entsteht nicht, indem wir vorhandenes Wissen summieren. Das führt bestenfalls hin und wieder zu einigen Aha-Effekten.  

Neues Wissen entsteht,  indem wir die menschliche Fähigkeit nutzen, uns die Möglichkeiten der persönlichen Intuition und des bewussten Unterbewusstseins bewusst zu machen.Im Bewusstsein, das Wissen unendlich ist, besteht die Schwierigkeit nun darin, ein Zwischenergebnis von neuem Wissen zu definieren. 

Mit diesen Gedanken komme ich für heute zu dem Ergebnis, das wir keine Fragen stellen, sollten deren Antworten wir googeln könnten. 

© Ebo Schuy




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Im Interview mit Theo Bergauer

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20-02-2021

   Test  > visuelle Wahrnehmungen

Visuelle Wahrnehmungen  spielen eine immer gößere Rolle in der alltäglichen Kommunikation.
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Immer mehr wird mir klar, wie wichtig für langfristigen Erfolg, gerade in der Fotografie, die persönliche Tiefe ist. Selbst in den Sozial Media Kanälen wird von seriösen Unternehmen immer mehr das Bild hinter dem Bild gefragt. Das Warum- the big why-  wird immer wichtiger wenn man als Autor*in eines Bildes anerkannt werden will.   Fotograf*in zu sein, ist kein Beruf mehr, der auf handwerklichen Fähigkeiten aufbaut.  Zu Zeiten der analogen Fotografie war es allerdings so, dass alleine das Handwerk, mit dem Verständnis für große, technische Kameras und den unterschiedlichsten Labortechniken dazu befähigte in diesem Beruf erfolgreich sein zu können. Fotografische Romantik gibt es hier nicht mehr, so wie es keinen Fotografen*in mehr gibt die/ der gebucht werden weil sie fotografieren können.
Im kommerziellen Einsatz und hier wohl auch hauptsächlich im B2B-Bereich werden Bildautoren*innen gesucht, die zeichnerisch, digital oder fotografisch in der Lage sind, sehr gezielt Botschaften, klar oder auch verschlüsselt für ein Business an den/die  Consumer*in zu bringen.  Menschen die Bilder machen weil sie fotografieren können gibt es millionenhaft.    Bei Autoren*innen  für Bilder ist es wie bei Autoren*innen für Bücher.  Der/die Schriftsteller *in reicht es nicht, wenn er/sie schreiben kann. Insofern wird auch in diesem Beispiel schnell klar, wie es sich mit „Abschreiben“ und Kopieren  von Bildern verhält. Ich bin dankbar für die Souveränität die ich dadurch erlangt habe, mich nicht mehr Fotograf nennen zu müssen.  Als Autor*in darf ich meine Bilder zu meinen Honoraren  entstehen lassen.  Als Autor*in muss ich kein austauschbares Bild mehr liefern, als Autor*in darf ich mein Bild liefern, wie ein Buch, das ein*e Schriftsteller*in liefert, da ist es auch nicht egal wer das Werk schreibt.
Jede*r der also mit Bildern Geld verdienen möchte sollte sich sehr bewusst darüber sein, dass das pure Ablichten eines Produktes oder auch eines Menschen wahrscheinlich von einer Maschine besser erledigt werden kann.
Fotografen*innen müssen das Verständnis eines Autoren *in, eines oder einer  Bildautoren*in haben  um erfolgreich zu sein.
Die besondere Berechtigung als Fotograf*in zu arbeiten gibt des nicht .. die hat Jede*r .  Fotografie als selbstständig ausgeübter Beruf kann nur als freie und mit individueller Persönlichkeit ausgeübte Tätigkeit verstanden werden, die nur dann funktioniert wenn fotografischer Stil und Personality klar erkennbar sind. 
© Ebo Schuy