Ebo Schuy

Kreativität • Visuelle Wahrnehmungen • Fotografie

Fotografie, Kommunikation und visuelle Kompetenz

Januar 2024
Eberhard Ebo Schuy 

Gedanken zu transportieren, die große Herausforderung in der Kommunikation, scheint eine komplizierte Angelegenheit zu sein. Dazu stehen uns ja einige Möglichkeiten zur Verfügung, sowohl über Sprache und Texte, als auch über Bilder, ja sogar über Körperlichkeiten. Immer reicht die Spannweite von Zärtlichkeit über Sachlichkeit bis hin zur Brutalität.
Zur Kommunikation, stehen uns also Texte und Bilder zur Verfügung, im Gegensatz dazu sind Sprache und letztendlich auch Arten des körperlichen Austausches zu sehen. Der Unterschied liegt in der Möglichkeit des spontanen und sich ergänzendem „Ping-Pong“ Austausches, wie wir es von Diskussionen kennen. Text und Bild sind in der Regel, weniger spontan, sie verlangen eine längere Reflexion, um zusammenhängende Elemente verknüpfen zu können, um dann erst den Dialog zu gehen. Die Gemeinsamkeiten liegen darin, dass alle Methoden, wie auch immer, mit einer Körperlichkeit wahrgenommen werden können. Ob visuell, per Audio, oder per Haptik, in begrenztem Umfang spielt selbst das Olfaktorische eine Rolle.
Wann kommunizieren wir also wie?
Im gesellschaftlichen Alltag hat sich die körperliche Kommunikation, außer Händeschütteln und Bussi bei der Begrüßung, sowie die olfaktorische Kommunikation nicht durchgesetzt.  (Hat wohl etwas mit unseren angeborenen Schutzbedürfnissen zu tun)
Es bleiben also Sprache, Texte und Bilder. In allen Bereichen gibt es nichtssagende Beispiele, aber auch die Bemerkenswerten, die, die es wert sind bemerkt zu werden. Und hier wird bereits klar, es bedarf einer besonderen Intention und Ausdrucks- bzw. Darstellungsweise, wenn es über alltäglich Informelles hinausgehen soll.
Lässt sich nun mit Text und Sprache eindeutiger, weniger missverständlich und weniger interpretierbar kommunizieren? Nein, natürlich nicht, auch wenn diese Techniken immer noch alltäglicher erscheinen.  Denken Sie an sachliche Informationen, wie zum Beispiel Nachrichten im Vergleich zu guten Produktabbildungen, in denen bestimmte Eigenschaften wahrscheinlich besser verdeutlicht werden können. Welche Information geteilt werden soll, ist entscheidend für die Auswahl des passenden Mediums. Dagegen steht die Lyrik, vergleichbar mit der Fotografie im Bereich Kunst oder bei frei gestalteten Auftragsbildern.
Es gilt also eine bewusste Wahrnehmung und eine Kompetenz zur relevanten Darstellung zu entwickeln. So wie es viel dummes, nichtssagendes Gerede gibt, so gibt es auch die dummen, nichtssagenden Bilder. Beiden können wir jedoch nicht einfach Belanglosigkeit unterstellen. Dennoch bleiben besonders die weltweit und täglich millionenfach publizierten Bilder und Texte zum großen Teil unerheblich und damit dumm, weil sie vom Wesentlichen ablenken, keiner wirklichen persönlichen Faszination entspringen oder keine in Bezug zu setzende Relevanz besitzen. Noch scheinen Texte und Sprache eindeutiger, hier rechnen wir scheinbar mit weniger Manipulationen.   KI hat hier eindrucksvolle Beispiele, auch in angeblichen Fotografien oder Videos, hervorgebracht, die diese Befürchtung deutlich geschürt haben. Noch glauben viele, dass Ähnliches in Texten schnell zu erkennen wäre.
Konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf die Fotografie:
Fotografierte Bilder und wie sie für bestimmte Zwecke gestaltet sein müssen, also welche Anforderungen sie erfüllen sollen, diese Frage begleitet mich nun seit einigen Jahrzehnten. Die absolute Verantwortung für eine veröffentlichte Fotografie sehe ich immer bei den Autor:innen, den Fotograf:innen, auch wenn im Kundenauftrag bestimmte Vorgaben umgesetzt werden müssen. Eine im kommerziellen Kontext erstellte Fotografie führt nach der Veröffentlichung selten zu einem Dialog mit Rezipienten.
Die Bedeutung der visuellen Kompetenz.
Es gilt also im Bild deutlich behutsamer zu kommunizieren, mit mehr Bewusstsein für mögliche Sichtweisen. Botschaften müssen mit mehr Achtsamkeit in Bezug auf Inhalt und die Art, wie sie aufgenommen werden können, vermittelt werden. Das bedeutet im Bild achtsame Zeichen zu setzen, Emotionen und Absichten werden nur dann verständlich kommuniziert, wenn auch spätere Interpretationen gewollte Absichten transportieren. Die Konzeption eines Bildes muss also nicht nur von Intention und Persönlichkeit der Autoren getragen werden, sie muss auch mit Hinsicht auf Nachhaltigkeit, also zeitverzögertem Erkennen unter mehreren Gesichtspunkten, nach einer kognitiven Reifung des Gesehenen, bei den Betrachter:innen erfolgen. Darin besteht die Aufgabe für Fotograf:innen, die nicht nur Vorhandenes dokumentieren, sondern auch komplexe Inhalte bildlich verdeutlichen möchten.  So gilt es, sich bereits bei der Planung einer Fotografie über die möglichen, unterschiedlichen Wirkungen klar zu werden, Klarstellungen und Korrekturen, wie sie in der verbalen Kommunikation möglich sind, entfalten hier nach Veröffentlichung. Unter diesen Gesichtspunkten sind alle Bildfaktoren, nicht nur die bildbestimmenden Elemente zu beachten, das beginnt mit dem Format und geht über farbliche und grafische Gestaltungen bis hin zum eigentlichen abgebildeten Objekt.
Visuelles Bewusstsein ist der Begriff, der diese Fähigkeit am genauesten beschreibt.  Ohne diese Kompetenz wird man nicht mehr erfolgreich fotografieren.

Wie erschafft man sich dieses Bewusstsein, wie wird es letztendlich umgesetzt, und in welchen Bildern ist es zu erkennen? Das sind Themen, mit denen ich mich seit langem beschäftige,  sie führen zu neuen und bemerkenswerten Bildern, die Aufmerksamkeit generieren,  bewusst und unbewusst.

Denkanstöße Eberhard Ebo Schuy

Abbildungen und Intention

Juli 2023
Eberhard Ebo Schuy

kreative Vernunft


Ebo Schuy -  Oktober 2021 

 1  (provokativer?) Satz zur kreativen Vernunft . 


Wie wird es sein, wenn wir in einigen Jahren bemerken, dass uns eine neue Intelligenz,  
manche nennen sie „künstlich“, bestenfalls als zweibeinige Zellklumpen akzeptiert, deren Bestreben es scheinbar ist, nicht nur sich selbst gegenseitig zu zerstören, sondern die dabei auch noch Ihre aller Lebensgrundlage, den Planeten auf dem sie leben, möglichst nachhaltig platt zu machen.

> ein Szenario, dass zumindest von einigen Zukunftsforschern nicht ausgeschlossen wird 

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* Menschenwürde und Nächstenliebe vor eigenem Profit.
* Globale Intelligente Evolution
* Zukunft durch kreative, dem Menschen dienende, Vernunft

Hoffen wie für den Planeten, der schon so viel an Evolution erlebt hat, dass der Mensch seine intelligenten Möglichkeiten jenseits kurz gedachter, persönlicher Nutzen einsetzt um global Nachhaltig zu agieren oder dass er nur ein kurzes Intermezzo zur weiteren Entwicklung von Intelligenzen sein wird.

Solche eigenen Gedankensplitter sind es, denen wir aufmerksam begegnen sollten… sie müssen ja nicht immer so trübe sein, aber sie helfen uns in Faszination Erlebtes zu reflektieren. Auch daraus entsteht, eine wahrscheinlich vernünftige Kreativität.

© Ebo Schuy

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Im Interview mit Theo Bergauer

1.Mai 2021  •  Ebo Schuy

20-02-2021

   Test  > visuelle Wahrnehmungen

Visuelle Wahrnehmungen  spielen eine immer gößere Rolle in der alltäglichen Kommunikation.
Mehr dazu  in neuen Publikationen  von mir in den nächsten  3-4 Wochen.

14-02-2021

   Verständnis > Fotograf

Immer mehr wird mir klar, wie wichtig für langfristigen Erfolg, gerade in der Fotografie, die persönliche Tiefe ist. Selbst in den Sozial Media Kanälen wird von seriösen Unternehmen immer mehr das Bild hinter dem Bild gefragt. Das Warum- the big why-  wird immer wichtiger wenn man als Autor*in eines Bildes anerkannt werden will.   Fotograf*in zu sein, ist kein Beruf mehr, der auf handwerklichen Fähigkeiten aufbaut.  Zu Zeiten der analogen Fotografie war es allerdings so, dass alleine das Handwerk, mit dem Verständnis für große, technische Kameras und den unterschiedlichsten Labortechniken dazu befähigte in diesem Beruf erfolgreich sein zu können. Fotografische Romantik gibt es hier nicht mehr, so wie es keinen Fotografen*in mehr gibt die/ der gebucht werden weil sie fotografieren können.
Im kommerziellen Einsatz und hier wohl auch hauptsächlich im B2B-Bereich werden Bildautoren*innen gesucht, die zeichnerisch, digital oder fotografisch in der Lage sind, sehr gezielt Botschaften, klar oder auch verschlüsselt für ein Business an den/die  Consumer*in zu bringen.  Menschen die Bilder machen weil sie fotografieren können gibt es millionenhaft.    Bei Autoren*innen  für Bilder ist es wie bei Autoren*innen für Bücher.  Der/die Schriftsteller *in reicht es nicht, wenn er/sie schreiben kann. Insofern wird auch in diesem Beispiel schnell klar, wie es sich mit „Abschreiben“ und Kopieren  von Bildern verhält. Ich bin dankbar für die Souveränität die ich dadurch erlangt habe, mich nicht mehr Fotograf nennen zu müssen.  Als Autor*in darf ich meine Bilder zu meinen Honoraren  entstehen lassen.  Als Autor*in muss ich kein austauschbares Bild mehr liefern, als Autor*in darf ich mein Bild liefern, wie ein Buch, das ein*e Schriftsteller*in liefert, da ist es auch nicht egal wer das Werk schreibt.
Jede*r der also mit Bildern Geld verdienen möchte sollte sich sehr bewusst darüber sein, dass das pure Ablichten eines Produktes oder auch eines Menschen wahrscheinlich von einer Maschine besser erledigt werden kann.
Fotografen*innen müssen das Verständnis eines Autoren *in, eines oder einer  Bildautoren*in haben  um erfolgreich zu sein.
Die besondere Berechtigung als Fotograf*in zu arbeiten gibt des nicht .. die hat Jede*r .  Fotografie als selbstständig ausgeübter Beruf kann nur als freie und mit individueller Persönlichkeit ausgeübte Tätigkeit verstanden werden, die nur dann funktioniert wenn fotografischer Stil und Personality klar erkennbar sind. 
© Ebo Schuy