Kreativität • Visuelle Wahrnehmungen • Fotografie
Denkanstoesse
Auszüge aus meinen Vorträgen
Sichtweisen und Gedanken die ich hier teile.
Die Beiträge erscheinen in unregelmäßigen Abständen.
Eberhard Ebo Schuy
Januar 2024
Eberhard Ebo Schuy
Gedanken zu transportieren, die große Herausforderung in der Kommunikation, scheint eine komplizierte Angelegenheit zu sein.
Dazu stehen uns ja einige Möglichkeiten zur Verfügung,
sowohl über Sprache und Texte, als auch über Bilder, ja sogar über Körperlichkeiten.
Immer reicht die Spannweite von Zärtlichkeit über Sachlichkeit bis hin zur Brutalität.
Zur Kommunikation, stehen uns also Texte und Bilder zur Verfügung, im Gegensatz dazu sind Sprache und letztendlich auch Arten des körperlichen Austausches zu sehen.
Der Unterschied liegt in der Möglichkeit des spontanen und sich ergänzendem „Ping-Pong“ Austausches, wie wir es von Diskussionen kennen. Text und Bild sind in der Regel, weniger spontan, sie verlangen eine längere Reflexion, um zusammenhängende Elemente verknüpfen zu können, um dann erst den Dialog zu gehen.
Die Gemeinsamkeiten liegen darin, dass alle Methoden, wie auch immer, mit einer Körperlichkeit wahrgenommen werden können. Ob visuell, per Audio, oder per Haptik, in begrenztem Umfang spielt selbst das Olfaktorische eine Rolle.
Wann kommunizieren wir also wie?
Im gesellschaftlichen Alltag hat sich die körperliche Kommunikation, außer Händeschütteln und Bussi bei der Begrüßung, sowie die olfaktorische Kommunikation nicht durchgesetzt. (Hat wohl etwas mit unseren angeborenen Schutzbedürfnissen zu tun)
Es bleiben also Sprache, Texte und Bilder.
In allen Bereichen gibt es nichtssagende Beispiele, aber auch die Bemerkenswerten, die, die es wert sind bemerkt zu werden.
Und hier wird bereits klar, es bedarf einer besonderen Intention und Ausdrucks- bzw. Darstellungsweise, wenn es über alltäglich Informelles hinausgehen soll.
Lässt sich nun mit Text und Sprache eindeutiger, weniger missverständlich und weniger interpretierbar kommunizieren?
Nein, natürlich nicht, auch wenn diese Techniken immer noch alltäglicher erscheinen.
Denken Sie an sachliche Informationen, wie zum Beispiel Nachrichten im Vergleich zu guten Produktabbildungen, in denen bestimmte Eigenschaften wahrscheinlich besser verdeutlicht werden können. Welche Information geteilt werden soll, ist entscheidend für die Auswahl des passenden Mediums. Dagegen steht die Lyrik, vergleichbar mit der Fotografie im Bereich Kunst oder bei frei gestalteten Auftragsbildern.
Es gilt also eine bewusste Wahrnehmung und eine Kompetenz zur relevanten Darstellung zu entwickeln.
So wie es viel dummes, nichtssagendes Gerede gibt, so gibt es auch die dummen, nichtssagenden Bilder. Beiden können wir jedoch nicht einfach Belanglosigkeit unterstellen. Dennoch bleiben besonders die weltweit und täglich millionenfach publizierten Bilder und Texte zum großen Teil unerheblich und damit dumm, weil sie vom Wesentlichen ablenken, keiner wirklichen persönlichen Faszination entspringen oder keine in Bezug zu setzende Relevanz besitzen.
Noch scheinen Texte und Sprache eindeutiger, hier rechnen wir scheinbar mit weniger Manipulationen.
KI hat hier eindrucksvolle Beispiele, auch in angeblichen Fotografien oder Videos, hervorgebracht, die diese Befürchtung deutlich geschürt haben. Noch glauben viele, dass Ähnliches in Texten schnell zu erkennen wäre.
Konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf die Fotografie:
Fotografierte Bilder und wie sie für bestimmte Zwecke gestaltet sein müssen, also welche Anforderungen sie erfüllen sollen, diese Frage begleitet mich nun seit einigen Jahrzehnten.
Die absolute Verantwortung für eine veröffentlichte Fotografie sehe ich immer bei den Autor:innen, den Fotograf:innen, auch wenn im Kundenauftrag bestimmte Vorgaben umgesetzt werden müssen.
Eine im kommerziellen Kontext erstellte Fotografie führt nach der Veröffentlichung selten zu einem Dialog mit Rezipienten.
Die Bedeutung der visuellen Kompetenz.
Es gilt also im Bild deutlich behutsamer zu kommunizieren, mit mehr Bewusstsein für mögliche Sichtweisen. Botschaften müssen mit mehr Achtsamkeit in Bezug auf Inhalt und die Art, wie sie aufgenommen werden können, vermittelt werden. Das bedeutet im Bild achtsame Zeichen zu setzen, Emotionen und Absichten werden nur dann verständlich kommuniziert, wenn auch spätere Interpretationen gewollte Absichten transportieren.
Die Konzeption eines Bildes muss also nicht nur von Intention und Persönlichkeit der Autoren getragen werden, sie muss auch mit Hinsicht auf Nachhaltigkeit, also zeitverzögertem Erkennen unter mehreren Gesichtspunkten, nach einer kognitiven Reifung des Gesehenen, bei den Betrachter:innen erfolgen.
Darin besteht die Aufgabe für Fotograf:innen, die nicht nur Vorhandenes dokumentieren, sondern auch komplexe Inhalte bildlich verdeutlichen möchten.
So gilt es, sich bereits bei der Planung einer Fotografie über die möglichen, unterschiedlichen Wirkungen klar zu werden, Klarstellungen und Korrekturen, wie sie in der verbalen Kommunikation möglich sind, entfalten hier nach Veröffentlichung.
Unter diesen Gesichtspunkten sind alle Bildfaktoren, nicht nur die bildbestimmenden Elemente zu beachten, das beginnt mit dem Format und geht über farbliche und grafische Gestaltungen bis hin zum eigentlichen abgebildeten Objekt.
Visuelles Bewusstsein ist der Begriff, der diese Fähigkeit am genauesten beschreibt.
Ohne diese Kompetenz wird man nicht mehr erfolgreich fotografieren.
Wie erschafft man sich dieses Bewusstsein, wie wird es letztendlich umgesetzt, und in welchen Bildern ist es zu erkennen?
Das sind Themen, mit denen ich mich seit langem beschäftige,
sie führen zu neuen und bemerkenswerten Bildern, die Aufmerksamkeit generieren,
bewusst und unbewusst.
Denkanstöße Eberhard Ebo Schuy
Juli 2023
Eberhard Ebo Schuy
Fotografie, die nur zur Abbildung des Vorhandenen dient, ist die Fotografie des Nehmenden, es ist die Fotografie, der durch die Autoren nicht
beeinflussten Abbildung. Müßig darüber zu reden, dass technische Möglichkeiten durch Brennweiten, Ausschnitte und Farbgebungen oder SW- Reduzierungen auch eine Veränderung bedeuten, so billig kommen allerdings Fotografierende in Zeiten der KI nicht mehr weg, denn zu selten wird
dadurch die ursprüngliche Intention erweitert, so sich denn nicht sowieso ausschließlich auf die Technik bezog. Die unendlichen Weiten des digital Gespeicherten nutzen die Menschen unter dem Begriff „künstliche Intelligenz, um Bilder zu schaffen, die nur in Ihren Köpfen existieren. Dabei sind wir doch von der Fotografie gewohnt, nur das fotografieren zu können, was sich real, ob unmittelbar vorhanden
oder inszeniert, vor unserer Kamera, vor unseren Köpfen abspielt. Nun werden plötzlich die aus den Gedanken und mit Geist geschaffenen Bilder in einer Art relevant, die durchaus geeignet ist, das simple fotografische Knipsen zu ersetzen. Denn eines ist sicher, die Bots, mit deren Hilfe individuell gewünschte Bilder beschrieben und letztendlich generiert werden,
benötigen mehr Wissen, authentische Persönlichkeit und Geist, also Auseinandersetzung mit dem Thema, als das in der einfachen Fotografie nötig ist. Viel zu oft wird hier, dumpf und abseits jeglichen Spirits abgebildet, was der puren Vermutung von Allgemeininteresse oder unterstelltem Mainstream
unterliegt. Durch alle Genres der Fotografie zieht sich in großem Maße, dass die menschliche Einflussnahme im Abgebildeten nicht gewürdigt wird. Nur mit großem Bewusstsein für diese Autorenschaften der Werke achten wir zum Beispiel in der Produkt- oder auch Architekturfotografie auf Design und
durch Menschen bestimmte Eigenschaften und Herstellungsverfahren, die das Produkt auch optisch bestimmen.
So gesehen darf man sich die Frage stellen: Ist in einem intelligenten, zum Bild führenden Bot, mehr Persönlichkeit vorhanden als in den meisten fotografierten Bildern? Dann würde sich auch in der KI, die auf Persönlichkeit beruhende Kreativität durchsetzen und die Werte in der kommerziellen Fotografie / Bildgenerierung auf ein Maß steigen,
die das bloße Abbilden nur noch dokumentarisch zulässt. Bilder, die dadurch entstehen, dass man Persönlichkeiten in Fotografien anerkannter Autoren analysiert und sie dann so gut wie möglich kopiert, was früher handwerklich eine große Herausforderung sein konnte und in der KI gerade mit erstaunlich langweiliger Faszination ausgeübt wird, ist weder
kreativ noch mit geistiger Individualität zu beschreiben.
Meine Leidenschaft für Produktfotografie wird seit vielen Jahren durch die Produkte, die mir zur Fotografie zur Verfügung gestellt werden, geschürt.
Der Grund für das Produkt und seine Entstehungsgeschichte müssen immer auch die Fotografie beeinflussen.
So entsteht und besteht, die durch personliche Kreativitat bestimmte Arbeit, die letztendlich zu Bildern führen. Wie auch immer!
E.Schuy
Gedanken April 2023
Eberhard Ebo Schuy
Grundgedanken
Kreativität erfordert die neutrale Sicht auf alles,
im Besonderen aber auf die Bereiche, die unsere tägliche Arbeit tangieren,
schon morgen können sie zum festen Bestandteil werden.
Künstliche Intelligenz in der Bildgebung
Die Faszination und meine persönliche Einordnung
Nicht nur, dass mich die künstliche Intelligenz fasziniert, sie ist gesellschaftlich auch dringend notwendig!
Fotografisch suche ich nach einer Einschätzung, meiner Bestandsaufnahme, die notwendig ist, um die KI sinnvoll in meine Arbeitsprozesse zu integrieren, dabei versuche ich meine Stellung als kreativer und praktizierender, puristischer Fotograf ganz bewusst zu wahren.
Zum Thema
Bratwurst mit Pommes von einem Plastikteller zu essen ist völlig OK, es ist auch OK sie von einem (z.B.) J.L Coquet- Geschirr zu essen.
Ein Menü aus confierten Garnelen an gehobeltem Parmesan und einem Rinderfilet an Rotweinjus mit Trüffelbutter und Kräuter-Gnocchi; zum Abschluss eine weiße Kaffeecreme mit Caramelsplitter und einer geeisten Vanillepaste,
… auf dem Plastikteller?
Wird das dem Koch / der Köchin und der Idee gerecht?
Das wäre dann wie KI-generierte Abbildungen in die Fotografie integrieren zu wollen!
Sachlich
Menschen, die in der Fotografie noch einen Bereich der ursprünglichen Technik sehen und damit meine ich auch das Handwerk, tun das oftmals nicht, weil es Ihnen um das Handwerkliche geht, sondern sie haben den fotografischen Prozess so weit verinnerlicht, dass er umfassend und sehr bewusst von der eigenen Individualität getragen ist. Ferner besitzen sie die Bereitschaft anzuerkennen, dass die Abbildung nie gegenwärtig ist.
Bereits Sekunden nach dem Auslösen zeigt das Bild die Vergangenheit.
Wer einmal analog gearbeitet hat, kennt die Zeitspanne vom ersten Gedanken zu einer fotografischen Abbildung, über das Belichten und den Prozess, bis zum ersten Mal, das entstandene Bild sichtbar ist.
Selbst in der Studioarbeit vergingen dabei immer gut 50 Minuten, es war auch völlig akzeptiert Ergebnisse erst 1-2 Tage später zu sehen.
Was schätzen Sie, wie viele Bilder in der professionellen Fotografie in dieser Zeitspanne ihre Relevanz verloren haben?
Es waren wohl weniger als 80 %!
Heute dauert der Prozess von der Auslösung bis zum sichtbaren Bild weniger als 1Sekunde.
Was schätzen sie, wie viele Bilder in dieser Sekunde ihre Relevanz verlieren.
Es sind wohl mehr als 80 %.
Das Bewusstsein zum individuellen Bild, zum Unikat, hat sich zwangsläufig spätestens mit der Einführung der digitalen Technik und der Smartphone-Fotografie geändert.
Per CGI lassen sich realistische, aber nicht reale Bildwelten schaffen.
So bleibt es nicht aus, dass auch zum Teil der Fotografie nicht mehr, der vom Autoren erlebte und festgehaltene Moment zugeschrieben wird. Das aber ist Fotografie, zumindest wenn wir die historisch gewachsene Begrifflichkeit nicht neu definieren.
Hier liegt für mich das eigentliche Problem. Auch wenn das abgebildete Bild den Anforderungen eines Fotos gerecht wird, so muss es sich nicht zwangsläufig um eine Fotografie handeln.
Wie klug kann es also sein, die singuläre, individuelle, menschliche Idee eines Werkes erkennbar zu machen.
Das funktioniert zum Beispiel mit ernst genommenen Copyrights sehr gut.
So gesehen spricht nichts gegen eine künstliche Bildgenerierung aufgrund bestehender Bilder, wenn die Copyrights entsprechend respektiert werden.
KI-Bilder sollten einer Art GEMA (**einer GFNV?) unterliegen, der sich professionelle, kommerziell arbeitende Fotograf*innen anschließen können. Jede Person, die aus beruflichen Gründen Bilder veröffentlicht, und einem Fotografenverband angehört, könnte so zum Teil geschützt, aber auch entlohnt werden. Zu jedem veröffentlichten KI-Bild soll dann, je nach Verbreitung, eine Gebühr fällig werden, die entsprechend ausgeschüttet wird.
Damit können auch KI - Bilder zu ihrer rechtlichen Akzeptanz geführt werden und wir können mit einer guten Rechtsgrundlage KI-Bilder als zusätzliches visuelles Werkzeug nutzen.
** zum Beispiel: Gesellschaft für fotografische Nutzungs- und Vervielfältigungsrechte >>. GFNV ?
Und nun? … mein persönlicher Denkansatz
Wer erinnert sich noch an das Geschrei als Anfang der 1990er Jahre die digitale Fotografie mit all seinen Manipulationsmöglichkeiten aufkam?
Entweder wurde behauptet, dass dies das Ende der Fotografie sei oder aber, dass sich Pixel in der Fotografie niemals durchsetzen werden.
Wie schön 2023 zu erleben, wie digitale Fotografie neben der bewusst eingesetzten Silberhalogenid-Fotografie existiert.
Ich prophezeie: 2050 werden sich Viele fragen, wie Abbildungen ausschließlich auf der Basis eines einzelnen individuellen Gedankens, einer einzelnen persönlichen Fotografie entstehen konnten.
So kommt es vielleicht dazu, dass 2090 die Objektivität und Realität der menschlichen Sichtweise insgesamt infrage gestellt wird. Ein fast beruhigender Gedanke, wenn man 2023 erlebt.
© Eberhard Ebo Schuy
Nothing is inhuman
Written by Eberhard Schuy and Cecilie Harris
Canon _ VIEW
/ german and english
“Nothing is inhuman. No object can be devoid of humanity,” says Canon Ambassador Eberhard Schuy, whose still life photography is almost mystical in that he realises his vision almost completely without post-production intervention. It is a rare skill indeed to find a life essence in the inanimate, but Eberhard’s near-infinite attention to detail connects him with his subject, extract its inner personality and translates this using traditional methods such as props and filters.
“People rarely play a special role in my photography, and I have often asked myself why. It has to do with a special kind of reticence that used to make it impossible for me to communicate with people. It was not until I was about 28 years old that I was able to get rid of this with special training. I don't disagree if you describe me as reflective, subtle and with a quiet sense of humour. I am aware that I am an introvert and extremely fascinated by many things around me, and I find it an advantage to have the gift of silent observation, perceiving and learning. Sometimes this is exactly how an image is formed. When I was not speaking, I used the time to observe very intensely, seeing the human and the not-so-obvious with a deep sensitivity. This is also how I discovered the personalities that can be found in designed objects, which are hardly noticed in everyday life.
I develop an intimate feeling for almost everything that I am allowed to photograph, and this sensitivity gives all objects a special meaning. If you don't develop an honest feeling for what you want to photograph, you shouldn't pick up a camera. The final image is ultimately just the culmination of an individual photographic process, so, I photograph objects with a mindfulness – you could almost describe it as a kind of love, that many might think you can only feel for people. Everything I photograph has a human personality and is often representative of special people. Yet, I rarely photograph people. But when I do, I never portray them. Instead, they are bodies without personality, which stand for what is created by human hands. I'm aware that sounds pretty spooky and you might think I have something against people – don't worry, I like them a lot. People are fascinating and every object that surrounds them says something about their personality. This is where I find the inspiration for my work.
What object is next to you right now? A cup of coffee? A pen? A glass of water? Let’s assume it's the glass. Since it doesn't grow on a tree, it had to be made. Who chose this type of glass? Why? If the size and diameter are not common, what are the reasons? What design knowledge was applied in this creation? You see, nothing about the glass is random. It is the result of considered human action, and it is important to transfer these human influences into the picture. For example, I took this image of toilet paper during the Covid pandemic, when I wasn't able to work for clients. We all remember the great shortage of toilet paper. People could be seen in supermarket buying dozens of packs – even taking packs from other customer’s shopping carts. When I heard that some people were hoarding over a hundred of the 24-packs in their garages, I had the idea of dedicating a picture to the ‘new gold’. If I created a museum installation with toilet paper, it would look something like this.
A lot of people think I'm creative, maybe the perspective I describe is a reason for that. Certainly, my creativity arises from curiosity, neutrality and a fascination for the foreign. It is all based on the personality that is consciously integrated into the individual work. For me, every inspiration comes from a thought or a vague idea. Anything and everything can inspire us if we let things come to us with an open mind. When we look for inspiration, we should look where we think we won't find it. Only in this way do we challenge ourselves not to look for the usual solutions in the obvious places.
This Autumn, I have two new books being released. In one of them, 'Kreativ Hingerotzt', I write about the entry into professional creativity, independent of photography. Creativity in business means being able to deal with ideas intentionally and completely regenerate them. Commercial creativity requires knowledge that can be used to understand how to generate new approaches. With the help of some studies and many personal thoughts, we can gain clarity about inspiration and blockages in creativity. With my pictures, I immerse myself in a world of images that lead to my own reflections, and they offer the opportunity for others to see something in a different form. However, it’s not important to me to reach as many people as possible. I just want to reach those who are curious about other perspectives and whose perspectives I can be curious about.”
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Deutsch
„Nichts ist unmenschlich. Kein Objekt kann menschenleer sein“, sagt Canon Botschafter Eberhard Schuy, dessen Stilllebenfotografie insofern fast mystisch ist, als er seine Vision fast vollständig ohne Eingriffe in die Postproduktion verwirklicht. Es ist in der Tat eine seltene Fähigkeit, im Unbelebten eine Lebensessenz zu finden, aber Eberhards nahezu unendliche Liebe zum Detail verbindet ihn mit seinem Motiv, extrahiert seine innere Persönlichkeit und übersetzt sie mit traditionellen Methoden wie Requisiten und Filtern.
„Menschen spielen in meiner Fotografie selten eine besondere Rolle, und ich habe mich oft gefragt, warum. Das hat mit einer besonderen Zurückhaltung zu tun, die es mir früher unmöglich machte, mit Menschen zu kommunizieren. Erst als ich etwa 28 Jahre alt war, konnte ich das mit einem speziellen Training loswerden. Ich widerspreche nicht, wenn Sie mich als nachdenklich, subtil und mit einem ruhigen Sinn für Humor beschreiben. Mir ist bewusst, dass ich introvertiert und von vielen Dingen um mich herum sehr fasziniert bin, und ich finde es von Vorteil, die Gabe des stillen Beobachtens, Wahrnehmens und Lernens zu haben. Manchmal entsteht genau so ein Bild. Wenn ich nicht sprach, nutzte ich die Zeit, um sehr intensiv zu beobachten, das Menschliche und das nicht so Offensichtliche mit einer tiefen Sensibilität zu sehen. So entdeckte ich auch die Persönlichkeiten, die in gestalteten Objekten zu finden sind,
Ich entwickle ein intimes Gefühl für fast alles, was ich fotografieren darf, und diese Sensibilität gibt allen Objekten eine besondere Bedeutung. Wer kein ehrliches Gefühl dafür entwickelt, was er fotografieren möchte, sollte nicht zur Kamera greifen. Das endgültige Bild ist letztlich nur der Höhepunkt eines individuellen fotografischen Prozesses, daher fotografiere ich Objekte mit einer Achtsamkeit – man könnte es fast als eine Art Liebe beschreiben, von der viele denken, dass man sie nur für Menschen empfinden kann. Alles, was ich fotografiere, hat eine menschliche Persönlichkeit und steht oft stellvertretend für besondere Menschen. Trotzdem fotografiere ich selten Menschen. Aber wenn ich das tue, porträtiere ich sie nie. Stattdessen sind es Körper ohne Persönlichkeit, die für das stehen, was von Menschenhand geschaffen wird. Mir ist bewusst, dass das ziemlich gruselig klingt und du denkst vielleicht, ich habe etwas gegen Menschen – keine Sorge, Ich mag sie sehr. Menschen sind faszinierend und jeder Gegenstand, der sie umgibt, sagt etwas über ihre Persönlichkeit aus. Hier finde ich die Inspiration für meine Arbeit.
Welches Objekt liegt gerade neben dir? Eine Tasse Kaffee? Ein Stift? Ein Glas Wasser? Nehmen wir an, es ist das Glas. Da es nicht auf einem Baum wächst, musste es hergestellt werden. Wer hat sich für diese Glasart entschieden? Warum? Wenn Größe und Durchmesser nicht üblich sind, was sind die Gründe? Welches Designwissen wurde bei dieser Kreation angewendet? Sie sehen, nichts an dem Glas ist zufällig. Es ist das Ergebnis überlegten menschlichen Handelns, und es ist wichtig, diese menschlichen Einflüsse in das Bild zu übertragen. Zum Beispiel habe ich dieses Bild von Toilettenpapier während der Covid-Pandemie gemacht, als ich nicht für Kunden arbeiten konnte. Wir alle erinnern uns an die große Knappheit an Toilettenpapier. Im Supermarkt konnte man Leute sehen, die Dutzende von Packungen kauften – sogar Packungen aus den Einkaufswagen anderer Kunden nahmen. Als ich hörte, dass einige Leute über hundert der 24er-Packungen in ihren Garagen horten, kam mir die Idee, dem „neuen Gold“ ein Bild zu widmen. Wenn ich eine Museumsinstallation mit Toilettenpapier erstellen würde, würde sie in etwa so aussehen.
Viele Leute denken, dass ich kreativ bin, vielleicht ist die Perspektive, die ich beschreibe, ein Grund dafür. Gewiss entsteht meine Kreativität aus Neugier, Neutralität und Faszination für das Fremde. Alles basiert auf der Persönlichkeit, die bewusst in die individuelle Arbeit integriert wird. Für mich entsteht jede Inspiration aus einem Gedanken oder einer vagen Idee. Alles und jedes kann uns inspirieren, wenn wir die Dinge unvoreingenommen auf uns zukommen lassen. Wenn wir nach Inspiration suchen, sollten wir dort suchen, wo wir glauben, sie nicht zu finden. Nur so fordern wir uns selbst heraus, die üblichen Lösungen nicht an den offensichtlichen Stellen zu suchen.
Diesen Herbst habe ich zwei neue Bücher veröffentlicht. In einem davon, „Kreativ Hingerotzt“, schreibe ich über den Einstieg in die professionelle Kreativität, unabhängig von der Fotografie. Kreativität im Business bedeutet, mit Ideen bewusst umgehen zu können und diese komplett neu zu generieren. Kommerzielle Kreativität erfordert Wissen, das verwendet werden kann, um zu verstehen, wie man neue Ansätze generiert. Mithilfe einiger Studien und vieler persönlicher Gedanken können wir Klarheit über Inspiration und Blockaden in der Kreativität gewinnen. Mit meinen Bildern tauche ich in eine Bilderwelt ein, die zu eigenen Reflexionen führt und anderen die Möglichkeit bietet, etwas anders zu sehen. Allerdings ist es mir nicht wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen.
These: Künstlich Intelligent
von Ebo Schuy
Künstliche Intelligenz (KI) wird nicht die Bedeutung bekommen, die von vielen so gefürchtet ist.
Die Menschheit unterliegt in ihrem täglichen Dasein so vielen, sich selbst auferlegten Regeln und Gesetzen, deren Missachtung sie einer KI nicht erlauben wird. So werden ethische, moralische Voraussetzungen, Einschränkungen, die durch die selbst gestalteten Grundrechte, denen wir uns unterwerfen sollten, auch immer von einer, den Alltag gestaltenden, KI gefordert werden (müssen?). Die Menschheit kann also, so wie sie heute aufgestellt ist, der KI nicht erlauben, eine wirklich eigenständige Entwicklung zu durchlaufen.
Gesetzwidrigkeiten werden in der Gesellschaft nicht geduldet und verurteilt. Das Menschliche zeichnet sich jedoch auch gerade dadurch aus, dass dies trotzdem geschieht. Muss sich also eine KI an menschliche Regeln halten und somit letztendlich, durch vermeintlich kluges, menschliches beschränkt werden? Die Frage, die sich stellt, ist, ob die so geforderten, menschlichen Werte auch den Anforderungen entsprechen, die nötig sind, um den Menschen und der Erde eine Zukunft bieten zu können? Wer diese Frage aktuell, im Oktober 2022, beantworten möchte, sollte sich hüten sie grundsätzlich positiv zu erwidern!
Die Historie zeigt, dass der Mensch scheinbar nicht in der Lage ist, mit dem Universum eine wertschätzende und werterhaltende Symbiose einzugehen. So liegt es nah, sich der Meinung einiger Zukunftsforscher anzuschließen, die die Ablösung der Menschen, des menschlichen Verhaltens, durch eine künstliche Intelligenz befürworten.
Hat der Planet Erde auf Dauer eine andere Chance?
Vielleicht geht es sogar darum, eine Entwicklung zu erlauben, die sich möglichst deutlich vom menschlichen Weg entfernt, vielleicht sogar bis zu einer völligen Differenzierung.
Wann, wenn nicht jetzt, müssen wir erkennen, dass es der Menschheit nicht gelingen wird, einen Planeten im Universum nachhaltig zu bewirtschaften und überlebensfähig zu halten?
Die menschliche Intelligenz scheint dazu nicht geeignet.
Vielleicht gelingt es einigen Personen, die KI so zu positionieren, dass sie in einigen Jahrzehnten die nächste Stufe der intelligenten Herrschaft auf der Erde übernimmt. Es scheint, als wären wir weit genug gekommen, um dies nicht mehr als Science Fiction betrachten zu dürfen.
Sind wir mutig und klug genug, einer KI die Chancen einzuräumen, die dem System „Mensch <> Erde“, positive Perspektiven ermöglicht?
Künstliche Intelligenz, so wie sie heute von vielen verstanden wird, ist eine Mogelpackung. Es geht nicht darum, menschliches automatisiert weiterzudenken oder auf den Grundlagen von Denk-, Verhaltens- oder vertrauten Logikstrukturen zu Ergebnissen zu kommen, die die Voraussetzungen unserer Akzeptanz erfüllen.
Die wirklich zu schaffende Intelligenz kann nicht universell als künstlich bezeichnet werden. Über den zu vergebenden Namen können wir uns später Gedanken machen, sie sollte aber neutral und unabhängig die Bedingungen schaffen, die dem Planeten und allen dort möglichen Lebensformen nachhaltig gerecht wird.
Die Zukunft ist gesichert, wenn die Menschen sich dieser Intelligenz unterwerfen.
Denkanstoss - These
von Eberhard Ebo Schuy
Der Sinn eines Bildes
Wir kennen den Spruch: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!“, aber auf welche Bilder trifft das zu? Tausende Bilder werden täglich im Business eingesetzt, zur Dokumentation, zur Werbung und vielfach zum Transport einer Emotionalität, auf die Botschaften der Bilder lohnt es sich zu achten.
Oft werden Bilder verwendet, die scheinbar kontraproduktiv eingesetzt werden, die Qualität eines Bildes wird dann oft nicht hinterfragt, es wird zu leichtfertig damit umgegangen oder die Verantwortlichen für die Auswahl sind schlicht, mangels Fachkompetenz, überfordert.
Es gilt bei der Auswahl von Bildern, auf die „Sekundenwirkung“ und den unterbewussten Impuls zu achten. Je konkreter man visualisiert, umso effektiver wird die spontane Wirkung sein Wer hier nicht auf den Punkt die Zielgruppe anspricht, hat schon verloren!
Bilder mit hoher Interpretationsbreite, können hier helfen. Bilder die Sichtweisen zulassen, Bilder die nicht urteilen, sondern dokumentieren. Dafür steht ganz sicher die gute Reportage- und Streetfotografie.
Ebenso ist es mit Bildern, die scheinbar symbolisch, für etwas, nicht auf sachlicher Ebene zu erklärende stehen.
Bilder mit inszenierter Symbolik können sehr nachhaltig wirken, sie sind geeignet den Betrachter sehr persönlich zu berühren. Das Problem bei solchen Bildern ist dann die kalkulierbare Wirkung, hier gibt es oft keinen klar zu definierenden Zweck, die emotionale Wirkung allerdings ist deutlich höher anzusehen.
Wer jetzt über eine einfache Headline oder auch nur über eine Bildunterschrift auf die gewünschte Verbindung aufmerksam macht, hat die Chance eine Veröffentlichung mit Mehrwert zu gestalten.
ebo schuy
Wofür könnte dieses Bild wohl stehen?
Die Sache mit der Inspiration….
Vorwort
Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich Menschen dazu animiere, etwas zu kopieren.
Das geschieht schnell, wenn man beispielhaft Gutes präsentiert.
Menschen, die Bilder, Sets etc. einfach kopieren und womöglich noch kommerziell verwenden sind mir von Grund auf zuwider.
Teil1
Sachbücher
Wenn ich lese, dann gerne mit Notizblättchen, die ich an die Seiten hefte, in denen ich für mich einen besonderen Inhalt entdecke. Viele Seiten lese ich mehrmals, oft weil ich eine Schlussfolgerung, einen Inhalt vertiefen oder verinnerlichen möchte. Ich lese also extrem lange an einem Buch und es kann vorkommen, dass ich mehrere Wochen nicht über 30-40 Seiten hinauskomme. Das bedeutet für mich, ein Buch zu genießen, jedes Wort, jeder Satz, jeder Zusammenhang, der mir auf diese Weise klar wird, ist Inspiration, denn es birgt die Möglichkeit auf ein neues Verständnis.
Bücher, die ich nicht verstehe, die mich extrem fordern, liebe ich dabei besonders. Im nicht, bzw. zunächst nicht, Verstehen liegt die Faszination, in der neue Ideen wachsen können.
Teil2
Bildbände
Bildbände liebe ich, natürlich beziehen sich bei mir sich fast alle dieser Bücher auf Fotografinnen und Fotografen. Wenn man Stile erkennt, wenn die persönliche Ästhetik eines Künstlers, einer Künstlerin sichtbar wird und es nicht mehr um das pure sehen geht, sondern das Verstehen einer Arbeit liegt darin auch die Anerkenntnis der Individualität der Kunst und des Menschen.
Gelingt es uns auf diese Art Bilder zu lesen, laufen wir nicht Gefahr, sie auch nur unterbewusst, zu kopieren.
Inspiration bedeutet also nicht: Ideen holen, sondern die Basis zu legen, auf der sich, der Persönlichkeit entsprechend, Ideen bilden können.
Tipp
Ausstellungskataloge und Bücher zu Ausstellungen sind oft ganz besondere Werke, als bereits kuratierte Zusammenstellungen bieten sie uns die Möglichkeit, besondere Facetten, Sichtweisen und Stile gut erkennbar präsentiert zu bekommen. Hier inspiriert im besonderen Maße nicht ein einzelnes Werk, sondern auch wieder das Zusammensiel aus Persönlichkeit, Wissen und Schaffen eines Autors.
Beispielhaft fällt mir hierzu der Katalog ein, der für mich als Grundlage der bildlichen Ästhetik dienen sollte, für jeden, der sich mit Sach- und Personenabbildungen beschäftigt.
Horst P. Horst
- Art Forum
-ISBN 3-9803109-0-6
Das Buch, der Katalog begleitete eine Ausstellungsreihe
Herausgeber Reinhold Misselbeck, Rainer Wick, Richard J. Tardiff
*Antiquarisch erhältlich
ebo schuy
Menschen in deinem Leben
ebo schuy
Kapitel 1
Paul und Mary
Freitag, der 16. Mai vor etwa 12 Jahren
Mary und Paul gehen zu einer Party. Sie kennen nur die Adresse, zu der ein Freund von Paul eingeladen hat. Greifberg Haus Nr. 1 eine durchaus gute Gegend in Weidbach, dieser eher konservativen Kurstadt.
Die Adresse führt zu einer der typischen, sehr respektablen und sehr alten Villa, wie man sie in dieser Gegend häufig antrifft.
Durch ein eigentlich viel zu kleines Türchen aus geschmiedeten Eisen dessen grüne Farbe bereits seit Jahren abgeplatzt ist gelangt man zu einer steilen Treppe. Hat man die geschätzten 40- 50 Stufen hinter sich gebracht, führt ein schmaler Pfad unter sechs sehr alten großen Tannen hindurch. Auch bei Sonnenschein wird hier der Weg in eine waldähnliche Atmosphäre eingetaucht. Der typisch süßliche, modrige Tannenduft steigt dem Besucher in die Nase und der mit Tannennadeln bedeckte Boden wirkt federnd, die Schritte werden gedämpft man läuft weich. Fast übergangslos gelangt man zu einer großen, lichtungsähnlichen Wiese, die man zum Haupttor überqueren muss. Fast jeder der diesen Weg zur Villa wählt, hält kurz inne. Ist das der richtige Weg? Die Wiese scheint nie betreten zu werden, es gibt weder Fußabdrücke geschweige denn auch nur die Andeutung eines kleinen Trampelpfades. Dennoch jeder muss diesen Weg gehen, möchte er zum Haupthaus gelangen, es ist der einzige Weg und niemand weiß ganz genau warum sich kein Pfad auf dieser Wiese bildet.
Die Bewohner des Hauses, Familie Klammer, führen das Leben wirklich reicher Leute, sie sind gelassen, souverän, wirken immer sympathisch und keineswegs wie penible Gartenpfleger. Sie gehören zu den traditionell Reichen. Das sind die, die immer schon reich waren und nie, aber auch wirklich nie in Gefahr geraten neureich zu wirken.
Ich habe Sie drei, vielleicht viermal getroffen, als ich mit Ihrer Tochter verabredet war. Auch die Familie weiß nicht, warum Ihre Wiese, die das Haus auf der nördlichen Seite, der Seite des Haupteinganges umgibt scheinbar eine ewig grüne Wiese zu sein scheint. Fragt man Sie nach einer Erklärung hierzu, bekommt man lächelnd erklärt, dass der Eigentümer des Hauses ja nicht umsonst der Chefchemiker des großen Chemiekonzerns in der Umgebung der Stadt ist. Wohl jeder, der diese Antwort bekommt, merkt schnell und wahrscheinlich peinlich berührt, dass diese Begründung wohl nur dazu dient, um mitzuteilen, dass diese Frage fast schon als intim eingestuft wird und man als Hauseigentümer andere Gesprächsthemen bevorzugt.
Zurück zur Wiese, wer sie überquert gelangt auf eine Weise zu dem Haus, die für einen gewissen Eindruck sorgt. Respekt, womöglich ein wenig Ehrfurcht, zumindest aber eine gewisse Zurückhaltung beschleicht jeden Besucher, dem dann wiederum überraschend freundlich und immer sehr herzlich die Tür geöffnet wird. Egal wer aus der Familie die Tür öffnet, nein, es gibt zum Erstaunen vieler keine Bediensteten, jeder wird mit einem Lächeln und einer zumindest kleinen Umarmung empfangen und ins Haus gebeten. Ich habe mich mehrmals gefragt, ob der Postbote am Morgen auch so begrüßt wird, mir scheint das nicht unwahrscheinlich, solche Leute bekommen ja wohl keine „unangenehme“ Post.
So auch Mary und Paul, die schwer beeindruckt den gerade beschriebenen Weg hinter sich gebracht haben und an der Tür die große messingfarbene Glocke läuteten.
Mary:
Mary ist eine blonde sehr charmante 23-jährige Jura-Studentin mit Pagenschnitt. Die Selbstsicherheit, die Sie auszeichnete, ist durchaus nicht aufgesetzt. Sie, die Selbstsicherheit, ist einerseits anerzogen durch ein gutes, gebildetes, tolerantes und offenes Elternhaus und andererseits, als logische Konsequenz daraus, durch hervorragende Schulnoten und ein erstaunliches Allgemeinwissen begründet.
Und selbstverständlich trug sie diese Selbstsicherheit auch körperlich zur Schau. Acht Jahre intensives Ballett-Training vervollständigen dieses Wesen. Hellblaue Jeans, weiße Blusen, hellgraue Angorapullover, dazu eine Perlenkette, und braune fast schon etwas zu konservative College-Schuhe waren Ihre Lieblingskleidung. Seitdem Sie mit Roger zusammen war, nannte Sie sich „Mary“ also mit der englischen Aussprache, wurde Sie mit „Marie“ auf Deutsch angesprochen, hatte Sie sich völlige Ignoranz antrainiert.
Ahnen Sie wie Sie über die Wiese schritt?
Roger:
Roger, auch nicht dumm jedoch eher robust gestrickt in Ausdruck und Verhalten, denkt über Selbstsicherheit nicht nach.
Sein Motto ist:
Ich bin wie ich bin, keiner muss mich toll finden, das erledige ich alleine!
Dieser Roger spielt dreimal in der Woche Squash und studiert „nebenher“ Elektrotechnik. Das erledigt er tatsächlich nebenher und ziemlich souverän, wie gesagt dumm ist er nicht. Sie vermuten jetzt sicher richtig: Ja, man kann in der Selbstsicherheit auch manchmal ein klein wenig Arroganz entdecken. Aber klug, ein ruhiges Wesen und Arroganz müssen gar nicht unsympathisch sein. Stirnrunzelnd nahm er wahr, dass es auf der Wiese keinen einzigen Tannenzapfen gab, den er wegkicken konnte.
Ahnen Sie wie er über die Wiese schlenderte?
- Ja, die rechte Hand in der Hosentasche!
Edith, die Tochter der Fa. Klammer, das sind die mit dem tollen Haus auf der speziellen Wiese, öffnet die Tür, lächelt und zeigt mit einer sehr freundlichen ausladenden Geste, indem Sie den linken Arm schwungvoll nach hinten gleiten lässt und den Weg zur Treppe zeigt, die in den Keller führt, während die rechte Hand die Türe ein wenig weiter öffnet.
„Hallo, ihr Beiden, ihr wollt sicher zu Mark´s kleinem Fest, geht doch bitte einfach nach unten, es sind schon einige Gäste dort, mein Bruder freut sich. Ich wünsche Euch einen netten Abend!“
Mit dem Eintreten der Beiden schloss sie die Tür und hopste die drei Stufen, die zu dem etwas höher gelegenem Wohnungseingang führte, hoch und verschwand.
Paul und Mary hielten kurz inne, sehr ungewöhnlich schien ihnen alles. Paul grinste kurz und war mit zwei drei großen Schritten die Treppe unten und hörte dort, mit schief gelegtem Kopf aus welcher Richtung die leise durch eine Türe dringende Musik kam. Er beachtete Mary gar nicht und wollte nun schnell zu seinem ersten Bier kommen, um auch ein wenig den Ärger herunterzuspülen, den es bereits den ganzen Nachmittag mit ihr gab.
Mary vermutete eine der üblichen Partys, an denen sich Paul meistens ziemlich übel mit seinen Freunden betrank, und die Mädels, sie alle studierten Chemie oder Medizin in den Semestern 4, 5 oder 6, in Fachsimpeleien über Studium oder Ihre Freunde verfielen. Es waren die kichernden Kommentare, die aufgesetzt souverän und klug erscheinenden Pseudogespräche die bereits nach spätestens einer Stunde ziemlich dümmlich endeten.
Sie hatte sich überreden lassen, wieder einmal Paul zu begleiten, wieder einmal dafür zu sorgen, dass er betrunken den Weg gut nach Hause findet.
Immerhin hatte Sie sich gut gestylt, die neue Jeans die sehr anliegend ihre tolle Figur betonte, darüber einen weichen, flauschigen, hellgrauen Rollpulli der durch die kurzen, weiten Ärmel schon etwas ungewöhnlich war sah sie wirklich gut aus. Der Pullover betonte Ihre gesunde, sonnengebräunte Hautfarbe, und die kleine, edle, goldene Uhr mit dem weißen Armband betonte ihre natürliche Schönheit. Sie hätte also wirklich gute Gründe gehabt selbstsicher und souverän den Raum zu betreten. Aber genau das lag Ihr nicht, Ihre Sensibilität richtete sich nicht nach Äußerlichkeiten und so betrat Sie den Raum eher schüchtern, begrüßte mit einem zurückhaltenden Lächeln den Gastgeber und verzog sich erst einmal mit einer Cola, die sie mit Trinkhalm aus der Flasche trank in eine etwas ruhigere Ecke.
An dieser Stelle verzichte ich auf eine weitere Beschreibung der Gespräche, der Diskussionen, der einzelnen Handlungen, der Abend verlief im Großen und Ganzen ruhig und durchaus nett.
Nur Mary, Mary fühlte sich unwohl, sie konnte mit den Gesprächen und auch mit Paul bereits nach 30 Minuten nichts mehr anfangen. Paul wollte sie zu Bier überreden, aber Bier mochte sie nicht, Paul wollte sie zum Tanzen auffordern, aber betrunken wie er bereits war, kam er Ihr zu nah, sein Atem, der nach Bier roch, war unangenehm und seine fordernd, aufdringlich vorgebrachten Wünsche ließen Mary zurückweichen.
Überhaupt fiel er nicht nur Ihr unangenehm auf, schon längst hatte sie, peinlich berührt, die Seitenblicke der andere Kommilitonen bemerkt.
Wenn hier an diesem Abend einer nicht in den Rahmen dieser Party passte, dann war es Paul, dennoch Mary hatte das Gefühl, dass Sie es wohl ist, die besser gehen sollte, nein, die besser gar nicht mit hierher gekommen wäre.
Wäre da nicht dieser Fremde gewesen, Deutsch und Sportstudent, dieser einfach nur fröhliche freundliche Mensch, mit dem Sie die selbstgemachte Zitronenlimonade genoss und dann sehr bald auch die Party verließ, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
Seit einigen Monaten kommt Mary nun mit genau diesem netten Menschen, der Joachim heißt regelmäßig in das große Haus und die Beiden freuen sich, wenn sie bereits beim Überschreiten der großen Wiese von der winkenden Freundin Edith erwartet werden.
Edith, Tochter der Familie Klammer und Bruder von Mark.
ebo schuy
Ebo Schuy - 28 Dezember 2021
Ich war selbst überrascht, wie professionell und einfach es noch funktionieren kann, Konzepte und Ideen durchzusetzen.
(An dieser Stelle gehe ich nicht auf die Diskussion über die Umsetzbarkeit von Konzepten unter C-19 Bedingungen ein. Wir alle hören davon täglich genug)
Vor einigen Wochen erhielt ich eine E-Mail, in der ich angefragt wurde, ob ich bereit wäre eine Bratpfanne mit allen Freiheiten, die ich mir wünsche zu fotografieren. Dabei wurde ein zur Verfügung stehendes Budget genannt, bei dem die Wertschätzung und das Interesse an einer bestimmten Art von Fotografie, für die ich stehe, zu bemerken war.
Es klingt vielleicht ein wenig eitel, hier wurde nicht ein Fotograf angefragt, sondern der Stilllife-Fotograf Schuy. Mit den ersten Sätzen war klar, hier wird nicht einfach eine Abbildung eines Produktes gewünscht, hier fragt der Schreiber der E-Mail nach einem Bild, einem Werk mit einer bestimmten Persönlichkeit.
Klar ist so etwas gut zu lesen, in jedem Fall für das eigene Ego und so war auch klar, über diesen Auftrag werde ich gerne nachdenken und ihn letztendlich auch erledigen, wenn ich eine Idee, ein Konzept finde, welches dem Produkt gerecht wird.
Hier ein kurzer Vergleich mit guten Schauspieler*innen: Erst wenn das Drehbuch gelesen ist, wird entschieden, ob man die Aufgabe übernehmen möchte.
Wie hoch legt man sich also die Messlatte, wenn man einen solchen Auftrag bedenkt?
Hier kündigte sich einer der Aufträge an, unter dem ich später gerne meinen Namen, und die Nennung ja sogar gesetzlich vorgeschrieben, sehen werde.
Jetzt geht es darum, die Messlatte so hochzulegen, dass auch ich in besonderer Weise gefordert bin.
Ich möchte keinen Job mehr machen, dessen kreative Umsetzung simple ist.
Über das Handwerk muss ich nicht mehr nachdenken.
Das, was die Fotografie ausmacht, ist der Spirit eines Bildes, der maßgeblich durch die Autoren und die Mitwirkenden beeinflusst wird.
In der Werbefotografie arbeiten wir oft mit Intentionen und Illusionen, auch ich bin davon sehr fasziniert wie sehr wir über Bilder Eindrücke vermitteln können. Es ist wie in einem guten Film, nur wenn Handlung und Bilder sich in den Details vereinen, um stimmige Emotionen zu vermitteln, nehmen wir die Story ernst.
Authentizität spielt dabei eine sehr große Rolle! Sie ist nicht nur ein Schlagwort, wenn auch so oft missbraucht. Wir müssen uns hüten Authentizität einfach nur darstellen zu wollen. Wenn wir in unserer Arbeit, ebenso wie alle beteiligten Personen und Elemente, nicht authentisch sind, können wir das Konzept vergessen.
Zurück zur authentischen Bratpfanne.
Sie wird zunächst für mich authentisch, wenn ich etwas über sie weiß, außer natürlich, dass man mit ihr braten kann. So suche ich das Gespräch mit dem Erfinder, dem Konstrukteur, dem, der diese Pfanne so zum ersten Mal gebaut hat und ich erfahre wie es dazu kam, wie ein Schlosser, Herr Fronz, einfach nur eine perfekte Pfanne haben wollte und sie letztendlich selber baute, weil er es konnte. Wie ein Schreiner den Holzgriff gestaltete und wie er davon einem bekannten Koch erzählte, als er in dessen Küche etwas zu bauen hatte. Wie der Koch die Pfanne testete und, na klar, davon nicht nur mehr haben wollte, sondern sie auch all den begeisterten Köchen und Köchinnen im Land zur Verfügung stellen möchte.
(wie im Märchen :-) )
Der Koch ist Johann Lafer.
Meine Messlatte konnte also ruhig etwas höher gelegt werden. Ich hatte so viele Informationen zur Pfanne, kannte ihre Geschichte und habe diese einfach weitergeführt, denn das, was noch fehlte, war das, in der Pfanne, besonders zubereitete Gericht. Um authentisch zu bleiben, wäre es jetzt gut, wenn Herr Lafer ein Gericht brät und ich die Pfanne dann fotografiere, wenn das Gebratene bereits auf dem Teller ist und der "Hero" des Bildes, die Pfanne, ihre Arbeit getan hat. So ist dann einzig und alleine die Pfanne der Protagonist und dennoch, um authentisch zu bleiben, nur dann, wenn Herr Lafer sie genutzt hat.
Soweit die Idee und damit verbunden ganz leichte Zweifel, ob da alle so mitspielen, wie ich mir das für das Bild wünschte. Es waren genau eine Mail und ein Anruf bei Herrn Fronz, dem Initiator und Erbauer der Pfanne und Herrn Lafer bis die Idee überzeugte und der Termin gefunden war.
Mit welcher Begeisterung ein prominenter Koch ein Stück Fleisch brät, obwohl ich davon nur die Spuren in der Pfanne zeigen möchte, das hat mich sehr beeindruckt, ebenso wie das Team hinter dem Produkt und der Genuss beim Tasting nach der Arbeit!
Vielleicht schmecken sie es auch noch ein wenig beim Anblick des Bildes.
© Ebo Schuy
foto : all rights reserved ©E.Schuy /Düren
Pfanne : https://www.fronz-metallbau.eu
Ebo Schuy - 23 Dezember 2021
2021 / 2022
Eine Zeit in der eine gewisse Ohnmacht akzeptiert werden muss, bedeutet nicht ohnmächtig zu werden.
Sehen wir diese C-19 Ohnmacht bitte als psychische Macht- oder Hilflosigkeit an, die wir isolieren können. Die C-19 Lage bestimmt nicht unser Leben, sie schränkt den gewohnten Alltag ein und sie drängt viele Menschen an einen sozialen oder auch finanziellen Rand.
Natürlich habe auch ich kein allgemein gültiges Rezept und viele Einzelschicksale benötigen jeweils eine individuelle Lösung.
Eines aber scheint gerade in Vergessenheit zu geraten, wir, die Bevölkerung als Gemeinschaft müssen darauf achten, Maßnahmen zu akzeptieren und respektieren auch wenn sie sehr unbequem sind. Das Verständnis dazu fehlt auch mir hin und wieder, besonders wenn nach den naheliegenden Lösungen gegriffen wird und nicht kreativ regiert und reagiert wird. Es muss sich dadurch nicht zwangsläufig etwas ändern, doch es entspricht unserem Empfinden, dass wir scheinbar alternativlose Vorgaben weniger respektieren als eine erkennbar beste Alternative. Wer behauptet es gäbe keine Alternativen macht es sich zu einfach. Wenn keine Alternativen erkennbar sind, dann ist es die Aufgabe, sie von Kreativen suchen zu lassen. Expertenräte sind absolut richtig und wichtig , aber bitte konfrontiert sie mit den Ideen von Kreativen die keine Fachexperten sind und die völlig ausser acht gelassene Ansätze mit ins Spiel bringen. Sich ergänzende Duoteams sind nicht nur eine Chance zu außergewöhnlichen Lösungen, sie dienen in jedem Fall auch als zusätzliches Argument bei einer getroffenen Entscheidung.
So können Gründe für Entscheidungen transparent gemacht und wertschätzend vermittelt werden.
Im Kleinen verfahre ich ebenso mit meinen Konzepten und Vorschlägen bei kreativen Aufgabenstellungen. Immer werden dabei im Team folgende drei Ansichten ganz bewusst gesucht: die, des Nutzers, die Sichtweise bei sachlicher, praktischer, erfahrungsgemäßer Betrachtung und der kreative, das-haben-wir-ja-noch-nie-so-gemacht Ansatz.
Immer sind kreative Strategien gefordert, ob im Packungsdesign, in dem emotionale Bindungen zum Verbraucher visualisiert werden müssen oder in der Wirtschaft, in der für neue Innovationen Lösungen abseits der bestehenden Verfahren gefunden werden, so auch in der Politik, in der neue, kreative Alternativen, das scheinbar unter Sachzwängen bedingte Handeln, befruchten kann.
So freue ich mich besonders auch in 2022 in Bereichen zu arbeiten, in denen eine Idee, ob neu oder ungewöhnlich immer am Anfang eines jeden Jobs steht.
Ich freue mich sehr auf die Menschen mit denen ich dabei zusammen arbeiten darf.
Euch allen frohe Weihnachten und ein gesundes 2022
Eberhard Ebo Schuy
© Ebo Schuy
Ebo Schuy - Novemder 2021
Bei dem Gedanken nach Zielgruppen
Die Frage die sich stellt, für wen schreibe und fotografiere ich?
Ich nehme an, es sind etwa 7-10% der Menschen, die sich interessieren, für das, was ich zum Thema Fotografie und Kreativität veröffentliche.
Von diesen Menschen finden etwa 75% ok was sie von mir zu sehen und zu lesen bekommen.
Dies ist eine Schlussfolgerung aus der Resonanz auf meine Bilder, Vorträge und Bücher. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche, positive Aufnahme meiner Werke bei mittlerweile 18 250 Personen. Davon fallen 8750 Personen in den Bereich der Vorträge, 5000 in den Bereich veröffentlichter Fotografien und 4500 in den Bereich der Buchveröffentlichungen.
Soweit eine kleine Statistik, zur Reflexion was ich denn zur Zeit überhaupt sinnvolles mache! :-)
Ich warte auf die Veröffentlichung des nächsten Buches an dem ich mitgewirkt habe, ich schreibe aktiv an einem Buch, ich recherchiere für das übernächste Buch und ich beschäftige mich zur Zeit mit der Auswirkung des voraussichtlichen Zeitgeistes auf die Entwicklung der Werbefotografie. Praktisch arbeite ich an der Weiterentwicklung von Produktabbildungen in ihrer Art und Weise sowie als Coach und Gesprächspartner mit Kollegen und Schülern aus meinen Meisterklassen zur Produktfotografie.
Zwischendurch gibt es Jobs zur Werbefotografie und ja, meine eigene Weiterbildung / Weiterentwicklung. Hier entsteht die Inspiration aus der sich die tägliche Faszination für Neues ergibt.
•••
Die ersten 30% deines Lebens solltest du staunen,
die zweiten 30% deines Lebens solltest du staunen und lernen,
in den dritten 30 % sollten Du immer noch lernen und darfst über die Menschen, die unter 60 % ihres Lebens sind, staunen.
Die letzten 10 % deines Lebens kannst Du damit verbringen, zu überlegen ob Du wirklich bei den letzten 10 % angekommen bist.
Wenn nicht, weißt du was zu tun ist!
© Ebo Schuy
Ebo Schuy - Oktober 2021
1 (provokativer?) Satz zur kreativen Vernunft .
Wie wird es sein, wenn wir in einigen Jahren bemerken, dass uns eine neue Intelligenz,
manche nennen sie „künstlich“, bestenfalls als zweibeinige Zellklumpen akzeptiert, deren Bestreben es scheinbar ist, nicht nur sich selbst gegenseitig zu zerstören, sondern die dabei auch noch Ihre aller Lebensgrundlage, den Planeten auf dem sie leben, möglichst nachhaltig platt zu machen.
> ein Szenario, dass zumindest von einigen Zukunftsforschern nicht ausgeschlossen wird
___________________________________
* Menschenwürde und Nächstenliebe vor eigenem Profit.
* Globale Intelligente Evolution
* Zukunft durch kreative, dem Menschen dienende, Vernunft
Hoffen wie für den Planeten, der schon so viel an Evolution erlebt hat, dass der Mensch seine intelligenten Möglichkeiten jenseits kurz gedachter, persönlicher Nutzen einsetzt um global Nachhaltig zu agieren oder dass er nur ein kurzes Intermezzo zur weiteren Entwicklung von Intelligenzen sein wird.
Solche eigenen Gedankensplitter sind es, denen wir aufmerksam begegnen sollten… sie müssen ja nicht immer so trübe sein, aber sie helfen uns in Faszination Erlebtes zu reflektieren. Auch daraus entsteht, eine wahrscheinlich vernünftige Kreativität.
© Ebo Schuy
Ebo Schuy - 28. Juli 2021
Kreativität und Silberfische
Bei kleinlicher Definition des Begriffes „Kreativität“ kann man davon ausgehen, daß kreative Ideen zwar ihr Potential aus der Gegenwart und der Vergangenheit ziehen, ihre Umsetzung, da bisher noch nicht praktiziert, aber in der Zukunft zu finden sind.
Elektromobilität zum Beispiel ist eine Erfindung der Vergangenheit. Das sie zur Zeit als Zukunftsmodell verkauft wird, liegt ausschließlich an der nötigen Refinanzierung der Forschungskosten und an den den möglichen Gewinnen die mit ihr noch zu erzielen sind.
Das ist legitim aber nicht zukunftsorientiert.
Bereits jetzt ist bekannt, dass viele der für die Herstellung benötigten Rohstoffe begrenzt sind und welche Energiemengen benötigt werden um eine Batterie herzustellen. Mit der Energie die zur Zeit benötigt wird um eine Batterie herzustellen, könnte ein herkömmliches Auto ca 60.000 km fahren.
Das ist natürlich kein Argument um neue Technologien blockieren, es macht aber deutlich wie wir kreative Lösungen auch ohne das Wissen zur möglichem Lösung definieren sollten.
Aus ökologischer Sicht sind E-Autos Unfug, aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht sind sie notwendig um weiterhin innovative Forschung betreiben zu können.
Das Ziel muss also sein, Energieformen auch für die individuelle Mobilität zu finden, die ohne Verbrauch von begrenzten Ressourcen gewonnen werden kann.
Innovationen können nur nachhaltig sein wenn wir in großen Zeitrahmen denken 20-25 Jahre sind dabei noch kurz gedacht!
Die Sonne wird unserem Planeten voraussichtlich am Längsten erhalten bleiben. Es macht also Sinn, diese Energie in reiner Form zu nutzen um Antriebe zu schaffen die keine weitere Energiewandlung benötigen. Es würden also auch keine weiteren Ressourcen benötigt und keine Abfallprodukte aus der Energiewandlung ( z.B.Abgase) entstehen.
Wo ist das Problem? Das sollte doch in 25 Jahren zu realisieren sein. -
Das ist in 25 Jahren zu realisieren, wenn wir uns nicht mit aktuellen Lösungen zufrieden geben.
Zur weiteren Reduktion der Erderwärmung, dazu gibt es umfangreiche Forschungen, gibt es die Idee mit „halbtransparenten Silberfischen“ in den Ozeanen zu arbeiten.
So bekommt das Wasser und die darin lebenden Organismen genügend Licht und dennoch kann ein Großteil der Wärme direkt reflektiert werden.
Ideen die es schon längst gibt?
Völlig unrealistische, versponnene Ansätze?
Heute vielleicht, vielleicht aber auch Inspiration noch weitaus verrückter zu denken um mit
relevanter Kreativität Expertenwissen zu unterstützen und zu fördern.
© Ebo Schuy
Ebo Schuy - 7. Mai 2021
Bereits diese Überschrift scheint negativ belegt zu sein, dabei ist sie weder missmutig noch provokant gemeint.
Die Erkenntnis, dass die Gegenwart, die empfundene Gegenwart, nicht gut ist oder nicht gut zu sein scheint, kann so viele positive Impulse bewirken, dass es sinnvoll ist, darüber weiter nachzudenken.
Mit dem Begriff: „Die verfluchte Gegenwart“ ist nicht die jetzige Zeit gemeint, die uns, mit welchen Herausforderungen auch immer, zu scheinbar spontanen Handlungen auffordert. Gemeint ist die durch uns bestimmte Zeit, die wir scheinbar nicht nutzen, um aus der Vergangenheit, die Lehren für das Morgen zu generieren. Es geht nicht darum: „Eine Lehre zu ziehen“, genau das würde bedeuten, eben nur das Gegenwärtige zu nutzen um es neu zu sortieren.
So entsteht die verfluchte Gegenwart.
Wissen wir wirklich in welchem Zeitalter wir leben?
Diese Frage wird meistens, vorgefertigt oder unreflektiert mit: „Im Zeitalter der Digitalisierung“, beantwortet. Sind wir nicht längst im Übergang zu einem neuen Zeitalter?
Vielleicht sind wir schon auf dem Weg in das Zeitalter: Der Menschheit zu Verfügung stehenden Ressourcen, materiell und spirituell?
Es ist einfacher zu bestimmen in welcher Epoche wir uns gerade befinden, sie ahnen welche ich meine?
Die Epoche der verfluchten Gegenwart!
Die Epoche des unreflektierten Sammelns von vorhandenem Wissen um zu neuen Zusammenstellungen zu kommen ohne wirklich neues Wissen zu generieren, weil es digital, in bisher nicht bekanntem Ausmaß möglich ist!
Es ist die digitalisierte Gegenwart, die uns ermöglicht weltweit vorhandenes Wissen in Sekunden zu einem neuen Wissensgebilde zusammenzusetzen. Wer das möglichst gut beherrscht und über die entsprechenden selbst darstellerischen Fähigkeiten verfügt, wird es leicht haben sich als sogenannter Experte zu positionieren.
Es ist OK, wenn wir diese Menschen wie Wissenssammler betrachten, das erfordert in jedem Fall sehr viel Fleiß aber nicht unbedingt Klugheit. Das Maß an gesammelter Erfahrung, mit der dieses Wissen zusammengetragen wird bestimmt den Nutzen, den man aus einer solchen Wissenssammlung und Darstellung ziehen kann. Bibliothek und Bibliothekare *innen sind alte Begriffe für Menschen, die oft mit viel Demut das Wissen anderer Menschen in neuer Konstellation zur Verfügung stellen.
Neues, bisher nicht bekanntes Wissen entsteht nicht, indem wir vorhandenes Wissen summieren. Das führt bestenfalls hin und wieder zu einigen Aha-Effekten.
Neues Wissen entsteht, indem wir die menschliche Fähigkeit nutzen, uns die Möglichkeiten der persönlichen Intuition und des bewussten Unterbewusstseins bewusst zu machen. Im Bewusstsein, dass Wissen unendlich ist, besteht die Schwierigkeit nur darin, ein Zwischenergebnis von neuem Wissen zu definieren.
Mit diesen Gedanken komme ich für heute zu dem Ergebnis, dass wir keine Fragen stellen sollten, deren Antworten wir googeln könnten.
© Ebo Schuy
1.Mai 2021 • Ebo Schuy
9. April 2021 • Ebo Schuy
Die Renaissance der analogen Fotografie, viel wird darüber gesprochen und tatsächlich findet man die analoge Fotografie zum Teil sogar in der Werbung wieder.
Die Rückbesinnung zur analogen Fotografie, etwas anderes bedeutet es ja nicht, wenn über die Renaissance gesprochen wird, scheint gerade der Rettungsanker für viele Fotografierende zu bedeuten. Warum aber müssen wir uns zurückbesinnen?
Was macht eine Besinnung, in die Vergangenheit der Fotografie, sinnvoll?
Ist es nicht so, dass nur das Wissen um die Vergangenheit und deren Umsetzung in die, zur Zeit relevanten
Techniken logisch erscheinen? Was aber, wenn es keine zeitrelevanten Techniken gibt?
Die Fotografie steht vor dem Dilemma für die Industrie nicht mehr interessant zu sein, es wird wohl keine bahnbrechenden neuen Techniken, in den Möglichkeiten der fotografischen Aufzeichnung, geben.
Gehen wir ein paar Dekaden zurück, nach dem 2 Weltkrieg wird die Fotografie für die Allgemeinheit erschwinglich. Sie macht Ihren Weg aus der Nutzung, zu rein dokumentarischen Zwecken auch in die Wirtschaft und relativ zaghaft, in die privaten Haushalte.
Ab 1950 ist die Werbefotografie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, sie wird bis Anfang der 1990er Jahre einen steilen Aufschwung erleben.
Auch Fotografie als Hobby ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Die Fotografie boomt und ist wirtschaftlich extrem interessant für viele große Unternehmen. Agfa, Canon, Fujifilm, Ilford, Kodak, Leica, Mamiya, Minolta, Nikon, Pentax, Polaroid, Rollei, Voigtländer, um nur einige der gr. Film und Kamerahersteller zu nennen, erkennen welches Potenzial hier noch brach liegt und so ist es nicht verwunderlich, dass die digitalen Forschungen auch im Bereich der Fotografie forciert werden, allen voran das Unternehmen Kodak.
Nach 30 Jahren Fotografie im gesellschaftlichen Alltag, von etwa 1960 bis 1990 erlebt sie ab Anfang der 1990er Jahre eine revolutionäre Wandlung. Die digitale Bildaufzeichnung wird in rasanter Geschwindigkeit die analoge Fotografie fast gänzlich ablösen.
Fotografie wird schnell und unkompliziert erlebbar. Jeder fotografiert plötzlich und wir erleben den großen Wandel, wie die Fotografie nun endgültig praktizierbar bei jedem Menschen ankommt.
Dreißig Jahre später, 2020.
Spätestens jetzt wird jedem bewusst, die Fotografie im klassischen Sinne ist in der breiten Masse längst durch die Smartphone-Fotografie abgelöst, das vorhandene Technikwissen reicht aus um die Sensoren und Linsen auf Miniaturformat zu schrumpfen. Es geht in der Entwicklung nicht mehr primär um bessere Abbildungen, es geht darum die Smartphones für die Nutzer interessanter zu gestalten, Fotografie wird in erster Linie bequem.
Hieraus wird klar, außer den 4-5 großen Kameraherstellern die ein Image wahren möchten, hat niemand mehr Interesse an der technischen Weiterentwicklung der Fotografie. Die Evolution beschränkt sich auf mehr Pixel, intelligentere Kameras und automatisch generierbaren Bildstiles.
Die Fotografen*innen können sich nicht mehr auf neue Techniken berufen die Ihre Arbeit interessanter macht.
In ganz vielen Bereichen führt das zu einer besonderen Hilflosigkeit, wenn Bilder nicht mehr mit neuer, überraschender „WOW-Effekt-Technik“ aufgenommen werden können. Die Verfremdung mit Bildbearbeitungsprogrammen und Apps, auch für das Smartphone, sind längst alltägliche, langweilige Möglichkeiten.
Vorwärts geht es also nicht mehr mit der Fotografie und wenn man vor einer Mauer steht,
dann bleibt nur der Weg zurück.
Es lebe die analoge Technik!
… oder sollte es eine Renaissance des fotografischen Inhaltes geben, die der Dokumentation des Gesehenen, Gedachten und Gefühlten entspricht? Wollen wir es wirklich angehen, Fotografie nicht mehr der fotografischen Technik wegen zu betreiben, sondern Bilder schaffen, die nicht auf der Basis anderer gesehener Bilder beruht, sondern Schöpfungen der eigenen Persönlichkeit sind?
Wäre das die Renaissance der Fotografie?
Wer spricht dann noch über Technik?
©Ebo Schuy
*
wir dürfen gespannt sein,
wie wir im nächsten Schritt mit künstlicher Intelligenz Bilder aus Gedanken generieren!
Es wird ganz sicher keine weiteren 30 Jahre dauern.
6. April 2021
Wo entsteht das Bild ?
„… natürlich hinter der Kamera!“, so lautet meistens die scheinbar wohl überlegte Antwort.
In der Fotografie handelt es sich jedoch meistens um ein Abbild, das heißt, das Motiv ist das Initiierende. Vom Motiv geht letztendlich in der Fotografie alles aus und nur mit besonderer Demut und Achtsamkeit lässt sich das Objekt wertschätzend abbilden.
Wer glaubt ein Bild ohne definiertes Motiv fotografieren zu können hat die Fotografie noch nicht verstanden!
Das Bild entsteht also in der ernsthaften Fotografie immer vor der Kamera, dahinter stehen im besten Fall die Interpretierenden. Wer über die reine Fotografie versucht den Ursprung eines Bildes hinter die Kamera zu verlegen schafft das nur mit völlig verfremdender Technik und der Eitelkeit ein Motiv, im Zweifel zur individuellen Erhebung, zu missbrauchen. Dies gilt für alle Bereiche der Fotografie und wenn man die wirklich erfolgreichen Bildautoren anschaut, das sind die, die von sich nicht behaupten erfolgreich zu sein, erkennt man, dass diese Fotografen mit ganz besonderer Achtung ihren Motiven gegenüber standen.
Diese Demut ist auch unbedingt erforderlich wenn Produktfotografen Objekte fotografieren müssen. Nur wenn die Fotografierenden eine besondere Verbindung, ein tiefes Verständnis für „ihre“ Objekte aufbauen, kann es gelingen, sie individuell, beeindruckend und Wertigkeit transportierend darzustellen.
Ist dieser Spirit im Moment des Fotografierens nicht vorhanden, entsteht eines der beliebigen und billigen Bilder!
Achten wir also darauf, dass uns, bevor wir mit der Fotografie starten, das Gefühl und die Achtung für das Motiv bewusst ist. Dieser Erkenntnisakt dauert sehr oft wesentlich länger als der Moment des Fotografierens.
Wenn sie aus Achtung vor dem Motiv das fotografieren vergessen, dann sind sie auf dem richtigen Weg!
©Ebo Schuy
18. März 2021
Das wichtige Detail ist das Detail welches für die Funktionalität steht.
Es sind nicht die Details, die das wichtige Detail bestimmen.
Es wird zur Zeit sehr viel kritisiert, Kritik ist auch immer als ein Indiz für Anteilnahme und Lebendigkeit, insofern bin ich froh in einem Land zu leben in dem das so selbstverständlich und ohne Gefahr möglich ist.
Sehr viel an den Kritiken verstehe ich. Die Analyse nach den Beweggründen lässt mich sogar andere Meinungen nachvollziehen.
Es sind sehr viele pauschale Urteile zu lesen, die aufgrund eng und fachbezogenen Expertisen entstehen. Vergleicht man mehrer dieser Expertisen zu einem Thema miteinander, stellt man fest, dass sie sich nicht konfliktfrei verbinden lassen.
Die Kunst wäre es, den größten und nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Der, der uns zunächst in großen Schritten weiterbringt.
In der Beschaffung von Impfstoffen sehen wir es gerade deutlich, Pragmatismus und der damit verbundene, schnellstmöglich gefundene, gemeinsame Nenner bringt uns weiter.
Feinschliff dann gerne im zweiten Schritt.
Auch ein Schreiner wird zunächst das Brett in die richtige Größe bringen, bevor er mit dem Schleifen beginnt.
Die Arbeit des Feinschliffs dann bitte mit einer umfassenden Auswahl an relevanten Experten. Dazu gehören auch die, die weniger sachkundig, dafür aber innovativ denken.
Es ist mein Plädoyer für Menschen mit schöpferischen Gedanken.
Kreative und Menschen für das große Ganze, Philosophen, gehören ebenso an den Tisch, an dem zukunftsrelevante Entscheidungen getroffen werden.
In der Diskussion um wirtschaftlich sinnvolle Weiterentwicklungen werden mehr und mehr kreative und philosophische Denker eine Art ergänzenden Input geben müssen, um altbekannte, überholte Strukturen zu erneuern.Es sind die Strukturen, die vermeintliche Sicherheit geben, die, die so gerne herangezogen werden, weil die aktuelle Effizienz, ihrer Bekanntheit wegen, nicht mehr in Frage gestellt wird!
Wir erleben eine Zeit in der wir froh sein könnten, hätten wir damit bereist vor 10 Jahren begonnen kreativen Input bewusst zu suchen.
Heute wäre ein guter Tag damit konsequent zu starten.
©Ebo Schuy
16. März 2021
"Herr Schuy, dieser Satz ist interessant, hier an dieser Stelle führt er aber zu weit!", so die Anmerkung eines Lektors.
Darum jetzt hier ohne Kontext! :-)
>> Wer die Wichtigkeit eines Gedankens, beruhend auf dem gemeinsamen Nenner, vieler persönlicher, Gedanken und Einflüsse, einer einzelnen Person, noch nicht verstanden hat, weiß nicht was Kreativität bedeuten kann. <<
©Ebo Schuy
Freitag 9 März 1984
Die neu angebrachten Ripgipsplatten an den Wänden des alten Kellergewölbes in der Rolandstrasse in Köln- Süd müssen noch gespachtelt werden. Hier nimmt das Schwarzweiss-Labor langsam Gestalt an. Es ist Freitag und am Wochenende soll auch noch tapeziert werden.
Das war vor 38 Jahren, ab 1 April dann war ich offiziell, selbstständiger Werbefotograf.
So viele Bilder hatte ich im Kopf, von Autos auf Berggipfeln, Blausilber ausgeleuchtenden Industrieanlagen, Supermärkten, die ich vor der Eröffnung mit Modellen bestückte um das übersinnliche Einkaufserlebnis in Bildern darzustellen und so weiter.
38 Jahre, in denen ich analysierte welche Bilder wie geschaut werden, welche Bilder erfolgreich sind und welche nicht.
Die Anzahl der schlechten Bilder war übrigens schon damals deutlich höher als die, der guten Bilder, natürlich auch bei mir. Das hat sich in all den Jahren nicht geändert und ich bin froh, dass es heute noch so ist.
Ich kann froh sein, denn
>A, steht mein Name nicht unter allen Bildern, manchmal kann ich das verhindern und
>B, nur und wirklich ausschließlich aus meinen schlechten Bildern lernte ich besser zu fotografieren.
Die Erkenntnis, die ich heute habe ist, dass mich gute Bilder von Kollegen immer inspiriert haben. Je mehr ich in dieser Richtung fotografiert habe, umso schlechter wurde ich und genau diese schlechten Bilder haben dazu geführt, mich zu verbessern und Bilder zu fotografieren, die nun manchmal sogar die Kollegen, dessen Bilder ich immer so gut fand, gut finden.
Bilder im Kopf, ich habe sie immer noch, manchmal lege ich Wert darauf sie sichtbar zu machen. Manchmal glaube ich dass ein Bild, auch in der Werbefotografie Wertschätzung transportieren kann und ja, ich fotografiere seit diesem Jahr nur noch solche Produkte, für die ich persönlich eine Wertschätzung empfinde und ich gebe ihnen in Bildern einen Raum in dem man diese Wertschätzung erkennen kann.
Das ist ein Teil meiner Philosophie, von Bildern die nicht beliebig sind, mit Ihr schaffe ich es schlechte Bilder zu erkennen und zu ignorieren.
Die Ursachen warum Bilder im Kopf entstehen sind doch nicht so banal wie die simple fotografische Digitalisierung des Ganzen.
Ich werte das nicht und ich beziehe mich ein, ohne unser Ego würden wir nur einen Bruchteil der Auslösungen an unserer Kamera haben. Ohne das Ego gäbe es im Internet wahrscheinlich nur 8 % der Bilder, die wir heute täglich sehen.
OK, manchmal entstehen die Bilder, die wir gezeigt bekommen gar nicht im Kopf, so oft scheinen sie sich zu ergeben, zum Beispiel wenn wir mit der Technik spielen, ein Objektiv hat viele Ringe an denen man drehen kann, manchmal drehen die sich sogar automatisch. Und dann die Displays, diese kleinen, eckigen, technischen Geräte, die mir das, was ich eigentlich auch so vor mir sehe, genauso, nur schöner, noch einmal zeigen … und schwupps….. Bild gemacht und schwupps habe im besten Fall dem Freund oder der Freundin einen Moment geteilt, im schlechtesten Fall der gesamten Welt.
Aber das Ego strahlt.
Das Teilen von unreflektierten Bildern, aus dem Moment heraus, ist nachvollziehbar, auch ich teile als Privatperson ganz schön viel … ? …. Privates !!
• Als Berufsfotograf teile ich kein Bild ohne Absicht.
Jede*r der ein kommerziell aufgezeichnetes Bild von mir sieht, darf sich angesprochen fühlen.
Auch wenn ich Euch nicht kenne, wenn Ihr das Bild beschaut nimmt meine Absicht Ihren Lauf.
Da ihr ja bewusst schaut und das Werk bereits wahrnehmt, ist meine Absicht aufgegangen.
Damit ist aber auch mein Dank verbunden, meinen Dank an die Sensibilität des Betrachters, denn wie geschrieben, ich gehe bewusst und mit großer Wertschätzung mit dem um, was auf meinen Bildern zu sehen ist.
Zumindest diese Wertschätzung des Abbildens teilen wir in diesem Moment.
So kommt es , dass ich nach 38 Jahren nur noch etwa 3% der Bilder fotografiere die ich im Kopf habe.
Aber ich teile die Ideen und meine Philosophie dazu…..
*Pitch > ich teile die Ideen zu erfolgreicher, kommerzieller Fotografie und kommerzieller Kreativität mit Vernunft
in meinen Vorträgen und Meisterkursen.
www.SCHUyfotografie.de/Veranstaltungen und www.eboschuy.de
©Ebo Schuy
25-02-2021
Kreativität bedeutet nicht nur neugierig zu sein, das wäre ja einfach nur neugierig.
Kreativität bedeutet, das in der Neugier Aufgenommene mit der eigenen Persönlichkeit zu reflektieren, um im besten Fall auf den sich selbst entsprechenden Gedanken zu kommen.
Wie oft sprechen wir über das, was wir gerade in öffentlichen Medien gelesen oder gehört haben? Wie oft sprechen und wiederholen wir einfach nur Dinge, die gerade im Gespräch sind, weil wir ihnen spontan zustimmen oder weil wir spontan gleicher oder anderer Meinung sind?
Es ist jedoch die Faszination des eigenen Gedankens, die ich immer wieder entdecke, die den Prozess, den so viele Menschen für eine besondere Kreativität halten, in Gang setzt.
Ja, ich bedenke sehr oft meine Gedanken, das könnte man als „bedenklich“ bezeichnen. Ich bin dann bedenkend! Ist es aber auch bedenklich? Oder ist es einfach nur ein Wortspiel, das man bedenken könnte.
Genau an dieser Stelle sagen wahrscheinlich 85 % aller Leser: „Gut jetzt, womit war ich gerade beschäftigt? Ich bin gerade abgelenkt!“
Dabei würde es nur wenige Minuten dauern, diesen Prozess des Reflektierens zuzulassen, um zumindest die nächsten Stunden mit neuer Aufmerksamkeit und in persönlichem Bezug wahrzunehmen.
Das ist für mich eine der Grundvoraussetzungen für Kreativität.
©Ebo Schuy
20-02-2021
Visuelle Wahrnehmungen spielen eine immer gößere Rolle in der alltäglichen Kommunikation.
Mehr dazu in neuen Publikationen von mir in den nächsten 3-4 Wochen.
18-02-2021
Mir fällt vermehrt auf, wie sehr bei Fragen, anstatt einer interessanten, eine gewünschte Antwort erwartet wird,
und wie sehr wir bei der Suche nach Lösungen darauf achten, dass wir uns die Lösung auch vorstellen können,
dabei sind doch die unvorstellbaren Lösungen die wirklich innovativen Lösungen.
Die letzten Monate haben uns gezeigt wie sehr ein simpler Virus eine Beschleunigung der Evolution verursacht.
Hier wird sichtbar, wie wenig wir alle auf unerwartete Zukunft vorbereitet sind und ich wage die Aussage, dass wir zur Zeit besonders merken wie sehr wir in alten Denkmustern verstrickt sind. Auf ein bisher nicht bekanntes Virus fällt uns scheinbar nichts Besseres ein, als mit bekannten Lösungsstrategien dagegen angehen zu wollen. In einer Zeit, in der wir bereits über künstliche Intelligenz sprechen, wird klar wie sehr sie nötig sein wird und wie wenig menschlich sie scheinbar sein darf, um zukünftige Herausforderungen zu bestehen.
Jeder, nach vielen Monaten in denen unser Leben durch den hilflosen Umgang mit einem Virus bestimmt wurde, sollte doch erkennen, dass neue Denkstrukturen ganz dringend nötig sind. Wenn wir selbst das nicht hinbekommen, uns unser Fortbestand aber wichtig ist, dann sollten wir ganz schnell eine Intelligenz schaffen, die intellektuell und emotional deutlich über dem liegt, was wir Menschen in der Masse, scheinbar gewillt sind zuzulassen.
Wo sind die Überlegungen, die in der künstlichem Intelligenz Vorteile sehen, wer erkennt zur Zeit diese Vorteile die der KI zugeschrieben werden und wie armselig wären wir Menschen, wenn wir noch nicht einmal den Versuch machen, unseren Horizont jetzt sehr schnell und nachhaltig zu erweitern.
Es gibt sie, die Philosophen und die Kreativen, die an der Seite von Fachleuten und Virologen unterschiedlichster Wahrnehmungen zu neuen Kompetenzgruppen zusammengesetzt werden können. Kompetenzgruppen, in denen die üblichen Denkmuster verboten sind, in denen die nicht bekannten Wege gesucht werden. In Duoteams* könnten die Wege gefunden werden, von denen wir entweder noch nichts wissen oder die wir auf die ersten Blicke nicht für machbar halten.
Die Entdeckung neuer Problemlösungen, die heute noch niemand kennt, kann man mit Absicht herbeiführen.
Wie?
Das Wort „Kreativität“ könnte es beschreiben wenn wir es nicht zu sehr, auch für die Beschreibung bunt gehäkelter Topflappen, missbraucht hätten. Die Notwendigkeit und die Wertigkeit der Kreativität wird im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang noch immer völlig unterschätzt.
Seit genau 11 Jahre befasse ich mich nun neben meiner Arbeit als Bildautor mit dem Phänomen der Lösungen die nicht zustande kommen weil sie als kreativ beschrieben werden.
Der zum Ziel führende, kreative Weg im Business ist das Thema meiner neuen Veröffentlichungen.
Hier beschreibe ich auch die Arbeit der *Duoteams, Teams in denen mit besonderer Struktur, in kleinen Gruppen und parallel gearbeitet wird.
©Ebo Schuy
14-02-2021
Immer mehr wird mir klar, wie wichtig für langfristigen Erfolg, gerade in der Fotografie, die persönliche Tiefe ist.
Selbst in den Sozial Media Kanälen wird von seriösen Unternehmen immer mehr das Bild hinter dem Bild gefragt.
Das Warum- the big why- wird immer wichtiger wenn man als Autor*in eines Bildes anerkannt werden will.
Fotograf*in zu sein, ist kein Beruf mehr, der auf handwerklichen Fähigkeiten aufbaut. Zu Zeiten der analogen Fotografie war es allerdings so, dass alleine das Handwerk, mit dem Verständnis für große, technische Kameras und den unterschiedlichsten Labortechniken dazu befähigte in diesem Beruf erfolgreich sein zu können. Fotografische Romantik gibt es hier nicht mehr, so wie es keinen Fotografen*in mehr gibt die/ der gebucht werden weil sie fotografieren können.
Im kommerziellen Einsatz und hier wohl auch hauptsächlich im B2B-Bereich werden Bildautoren*innen gesucht, die zeichnerisch, digital oder fotografisch in der Lage sind, sehr gezielt Botschaften, klar oder auch verschlüsselt für ein Business an den/die Consumer*in zu bringen.
Menschen die Bilder machen weil sie fotografieren können gibt es millionenhaft.
Bei Autoren*innen für Bilder ist es wie bei Autoren*innen für Bücher. Der/die Schriftsteller *in reicht es nicht, wenn er/sie schreiben kann. Insofern wird auch in diesem Beispiel schnell klar, wie es sich mit „Abschreiben“ und Kopieren von Bildern verhält.
Ich bin dankbar für die Souveränität die ich dadurch erlangt habe, mich nicht mehr Fotograf nennen zu müssen.
Als Autor*in darf ich meine Bilder zu meinen Honoraren entstehen lassen. Als Autor*in muss ich kein austauschbares Bild mehr liefern, als Autor*in darf ich mein Bild liefern, wie ein Buch, das ein*e Schriftsteller*in liefert, da ist es auch nicht egal wer das Werk schreibt.
Jede*r der also mit Bildern Geld verdienen möchte sollte sich sehr bewusst darüber sein, dass das pure Ablichten eines Produktes oder auch eines Menschen wahrscheinlich von einer Maschine besser erledigt werden kann.
Fotografen*innen müssen das Verständnis eines Autoren *in, eines oder einer Bildautoren*in haben um erfolgreich zu sein.
Die besondere Berechtigung als Fotograf*in zu arbeiten gibt des nicht .. die hat Jede*r .
Fotografie als selbstständig ausgeübter Beruf kann nur als freie und mit individueller Persönlichkeit ausgeübte Tätigkeit verstanden werden, die nur dann funktioniert wenn fotografischer Stil und Personality klar erkennbar sind.
© Ebo Schuy